Was würdest du tun?
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Was würdest du tun?"
Plötzlich sind sie da, die Aliens, in Form von riesigen schwarzen Kugeln, die am Himmel schweben. Alle Menschen, die sich außerhalb eines Gebäudes aufhalten, verschwinden. Alle Menschen, die jetzt noch hinausgehen, werden durch einen Blitz vernichtet. Fortan sind die Menschen an das Haus gefesselt, in dem sie sich gerade befinden. Stephen Wallenfels stellt uns den 15-jährigen Josh vor, der mit seinem Vater zu Hause festsitzt, und er zeigt uns die 12-jährige Megs, die auf sich selbst gestellt in einem Hotelparkhaus ihre Freiheit und ihr Leben verteidigen muss.
Megs und Josh, zwei junge Leute in unterschiedlichen Situationen, die mit jedem Tag mehr um ihr Überleben kämpfen müssen. Hunger und Durst werden immer unerträglicher, und Megs muss zusätzlich aufpassen, den Sicherheitsleuten, die im Hotel die Macht an sich gerissen haben und unmenschliche Dinge tun, nicht in die Hände zu fallen. Als 12-jährige ist sie mit der Situation fast schon überfordert. Doch auch für Josh ist es nicht leicht, muss er doch bald eine Entscheidung ganz anderer Art treffen, die ein 15-jähriger definitiv nicht treffen sollte.
Moral, Ethik, Menschlichkeit - Was geschieht mit den Menschen unter veränderten Bedingungen? Zählt das Recht des Stärkeren oder achten die Betroffenen noch aufeinander? Braucht die Menge einen Anführer oder bleibt die Demokratie erhalten? Haben familiäre Bande beim Kampf ums Überleben noch Bestand? Wie hoch ist die Opferbereitschaft?
Was würde man selbst tun?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich natürlich während des Lesens, begleitend mit dem nächsten Fragenblock: Woher sind die merkwürdigen Kugeln gekommen? Was genau wollen sie auf der Erde? Sind sie wirklich schlecht - oder vielleicht doch gut?
Zwar alles andere als neue Fragen und Gedanken, aber doch immer wieder interessant. Leider hapert es jedoch an der Umsetzung. Da Megs’ und Joshs Geschichten keinen näheren Bezug zueinander haben, wirkt der permanente Wechsel zwischen ihnen auf Dauer irritierend. Außerdem ziehen sich beide Geschichten etwas in die Länge, so rechte Spannung will einfach nicht aufkommen. Dies ist sehr schade, da sowohl Megs als auch Josh sympathisch daherkommen. Das Ende schließlich ist, trotzdem es ebenfalls nachdenklich macht und gänzlich unerwartet ausfällt, eher enttäuschend.
FAZIT
Was geschieht mit einer Gesellschaft, wenn sich das Lebensumfeld schlagartig verändert und nichts mehr ist, wie es war? Stephen Wallenfels lässt uns in Gestalt von Josh und Megs an zwei Möglichkeiten teilhaben. Obwohl die Geschichte durchaus nachdenklich macht, vermag sie nicht, durchgehend zu fesseln.
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