Kämpfe, Dramatik und ein wenig Liebe – eine geschickte Mischung
Wir schreiben das Jahr 1423. Frankreich leidet unter einem von beiden Seiten gnadenlos geführten Bürgerkrieg. Die Burgunder haben Paris erobert. Der Dauphin befindet sich seitdem, von den Sephira zunächst gerettet, auf der Flucht. Die Engländer nutzen die Gunst der Stunde um alte Machtgelüste auszuleben und Frankreich anzugreifen.
Niemand ahnt, dass der englische König dabei gelenkt wird. Aisha, die Königin der Dschinns, und Malkuth, der ehemalige Emir von Sultan Nureddin und gleichzeitig einer der abtrünnigen Unsterblichen, weiden sich am dem Leid, das die Invasion an der nordfranzösischen Küste auslöst.
Unsere Helden der Sephira Bruderschaft, einer Vereinigung Unsterblicher, die sich die Erhaltung des Friedens auf ihre Fahnen geschrieben hat, stellen sich dem Angriff entschieden entgegen.
Geführt von den Visionen Sayds und mit Hilfe der besonderen Kräfte von Lamie, der nordischen Fürstentochter Laurina, versuchen sie das Leid zu lindern und dafür zu sorgen, dass der Krieg baldmöglichst beendet wird.
Während ihr Gegner Malkuth in der Wüste Afrikas nach dem verschollenen Grab der Lamien sucht, um dort an das Elixier zu gelangen mit dessen Hilfe er neue unsterbliche Krieger für seinen Kampf gegen die Sephira wandeln kann, stoßen die Kämpfer der Sephira-Bruderschaft in Frankreich bald an ihre Grenzen. Den Mord an dem Anführer der Burgunder können sie ebenso wenig verhindern, wie die Eroberung weiter Landstriche durch die Engländer. Erst als sie auf eine Jungfrau stoßen, die dereinst als Jeanne d´Arc heilig gesprochen wird, scheint sich das Blatt zu wenden.
Aller Dramatik zum Trotz hat Laurina darüber hinaus auch noch emotionale Sorgen. Ihr Geliebter, der Sephira-Agent Gabriel ist seit 100 Jahren verschollen, ihr Herz, das nach wie vor für Gabriel schlägt beginnt sich aber zunehmend Sayd zu öffnen. Soll sie sich neu binden, und was wird, wenn nach all der Zeit Gabriel doch noch gefunden wird und zu seinen Gefährten und zu seiner Liebe stößt …
Kämpfe, Dramatik und ein wenig Liebe – eine geschickte Mischung
Im dritten Teil ihrer spannenden Geschichte um die Sephira Bruderschaft bleibt die Autorin ihrem erfolgs-erprobten Prinzip treu. Erneut verbindet sie eine Gruppe Unsterblicher Kämpfer mit geschichtlichen Fakten, fesselt ihre Leser mit packenden Kämpfen, mystischen Geheimnissen und ein wenig Romantik. Die Mischung stimmt dabei auch vorliegend wieder.
Kundig lässt Bomann hier Geschichte lebendig werden, verknüpft historische Persönlichkeiten wie etwa Karl VII oder Tanneguy III mit ihren unsterblichen Assassinen.
Erneut gelingt ihr dabei die Gratwanderung, zwischen altersgerechter Gewaltschilderung und spannendem Abenteuer. Dabei zehrt sie viel von ihren fundiert recherchierten Fakten, bietet uns zwar packende Schilderungen der Kämpfe, ohne dass diese aber zum Selbstzweck ausarten.
Die Darstellung der Lamie, die innerlich zwischen den beiden Männern, die um ihre Gunst werben hin- und hergerissen ist sorgt für den nötigen Romance-Charakter, wie es neudeutsch so schön heißt. Eine Frau, noch dazu eine sehr emanzipierte Frau zu einer Zeit, da dies beileibe nicht die Regel war, ist zwischen zwei Männern gefangen. Wem soll, wem darf sie ihre Zuneigung schenken, wie lange noch soll sie auf ihren verschollenen Geliebten warten, bis sie sich zu ihren Gefühlen bekennt. Das spricht insbesondere weibliche Leser an, sorgt mit großen Gefühlen für weitere Dramatik.
Aber auch Leser, die mit Love-Stories wenig anfangen können werden gut unterhalten. Die Handlung ist abwechslungsreich, das Tempo hoch, Dramatik und Spannung wird großgeschrieben, wenn wir unseren menschlich und fehlerhaft beschriebenen Helden in ihre Kämpfe folgen. Gerade weil sie nicht immer obsiegen, nur zu oft hilflos danebenstehen müssen, wenn ein Unrecht geschieht, wirkt der Plot real auf den Leser. Hier wird nichts beschönigt oder weichgespült, hier leiden Menschen, obsiegen oftmals diejenigen, die es nicht verdient haben, regiert das Unrecht – wie nur zu oft im wahren Leben eben auch. Insoweit wirkt das Buch realitätsnah und in sich selbst überzeugend.
FAZIT
Erneut legt die Autorin ein Buch vor, in dem sie mit leichter Hand Geschichte erlebbar werden lässt, ein glaubwürdiges Bild der Vergangenheit zeichnet und diese mit phantastischen Begebenheiten und einer Menge Abenteuer anreichert.
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