Eine erfrischende Story
Eliza hat ein Problem, und zwar ein großes. Ausgerechnet der Anführer der sogenannten 318er, eines in ihren Augen mehr als fragwürdigen Clubs männlicher Jugendlicher, hat ihr Notizbuch geklaut. Seit Jahren schreibt sie dort alles nieder, vor dem sie Angst hat. Jetzt ist es in Tylers Besitz, und das nur, weil sie etwas Böses über ihren Ex-Freund Cooper im Internet gepostet hat. Cooper, der natürlich Mitglied der 318er ist.
Aber was genau will der chauvinistische Club mit ihrem Notizbuch? Dieses Rätsel ist schnell gelöst. Tyler lässt sie eine Nacht lang all die Dinge tun, vor denen sie sich laut ihrem Notizbuch schon immer gefürchtet hat. Denn sonst bekommt sie ihr Notizbuch nicht zurück und sein Inhalt wird im Internet veröffentlicht. Eliza ist entsetzt. Natürlich zurecht. Und was die Sache noch schlimmer macht: Ausgerechnet Cooper kommt ihr in dieser Nacht bei all den Dingen, die sie gezwungen ist zu tun, immer wieder zur Hilfe.
Die Vorstellung, dass das eigene Tagebuch in feindliche Hände fällt, ist furchtbar. Daher kann man Elizas Unruhe, als sie dessen Verschwinden bemerkt, sehr gut verstehen - und noch mehr noch ihr Entsetzen, als sie erfährt, in wessen Besitz es sich befindet. Denn Tyler ist ein arroganter Mistkerl, den man sich als Leser gern direkt vorknöpfen würde, um ihm deutlich zu sagen, dass er kein recht dazu hat, das Tage- bzw. vertrauliche Notizbuch von Eliza zu lesen. Sowas tut man einfach nicht, egal wie rachsüchtig man auch sein mag. Dass Cooper immer wieder auftaucht, ist schon irgendwie lustig, und er kommt auch direkt und von Anfang an sympathisch rüber. Was auch immer die beiden auseinander gebracht hat, deutlich ist, dass sie zusammen gehören.
Doch wichtiger als Cooper sind Elizas beide beste Freundinnen, die ihr ebenfalls die meiste Zeit über zur Seite stehen. Hier wird uns eine Form der Freundschaft gezeigt, die wirklich toll ist. Obwohl die drei sehr unterschiedlich sind, sind sie füreinander da und lassen sich gegenseitig so sein, wie sie sind. Mit dem Auto kurven sie durch das nächtliche Boston und Eliza erledigt nach und nach die Aufgaben, die Tyler ihr stellt. Mal allein, mal mit ihren Freundinnen, mal mit Cooper. Ein großer Spaß für den Leser, denn die Aufgaben haben es in sich. Da wird nicht nur Mut gefordert, es geht auch darum, dass Eliza begangenes Unrecht wieder gut macht. Doch wer jetzt glaubt, dass genau dies Tylers Absicht ist, ist ganz klar schief gewickelt. Tyler ist ein Mistkerl, der Eliza nur eins auswischen will. Doch kommt er mit seiner Tour durch? Wie wird die Nacht enden und vor allem, fragt man sich, welche Rolle spielt Cooper wirklich?
FAZIT
Lauren Barnholdt bietet uns eine erfrischende Story, die tiefgründig ist, ohne belehren zu wollen. Es hätten ruhig noch ein paar mehr Mutproben sein können, denkt man sich auf der letzten Seite, da es so viel Spaß gemacht hat, Eliza durch die wohl verrückteste Nacht ihres Lebens zu begleiten.
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