City of Lost Souls. Chroniken der
Endlich sieht Charlie West Licht am Ende des Tunnels er hat Waterman gefunden. Den geheimnisvollen Waterman, der angeblich weiß, was geschehen ist in diesem Jahr, das er vergessen hat. Der weiß, was er mit der geheimnisvollen Organisation The Homelanders zu tun hat. Und der weiß, wer Alex ermordet hat. Waterman verspricht Charlie, dass er seine Erinnerungen zurückbekommen wird. Und er sagt ihm auch, dass die Methoden nicht ganz ungefährlich sind. Doch Charlie hat keine andere Wahl. Und so stimmt er zu. Willigt in ein Experiment ein. Gibt die Kontrolle auf. Das könnte ihn das Leben kosten.
jede Menge Geheimnisse, Intrigen und ein wenig Herz-Schmerz
Mit ihrer Trilogie um die Chroniken der Unterwelt, deren ersten Band gerade von Hollywood verfilmt wird, hat Cassandra Claire Geschichte geschrieben. In den drei Bänden der ersten Trilogie hat sie einen mitreißenden Urban Fantasy Plot vorgelegt. Verborgen vor unserer Alltagswelt im New York der Jetztzeit angesiedelt, existieren sie – Vampire, Werwölfe, Elfen, Hexer und Engel – Dämonen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Clary, so der Name unserer jungen Heldin, ahnt nicht, dass sie aufgrund ihres elterlichen Erbes zu dieser Welt gehört. Bis sie in der Disko einige junge Schattenjäger (eine Gilde, die sich der Jagd auf renegate Übernatürliche auf ihre Fahnen geschrieben hat) kennen lernt und sie sich in Jace, einen der Jäger verliebt.
Im Verlauf der ersten Trilogie erfährt sie, dass sie einen ihr unbekannten Bruder hat, der von ihrem Vater angeleitet, die Herrschaft über das übernatürliche Reich an sich reißen will. Nach einigen Verwicklungen kam es letztlich zum erwarteten Finale.
Dem großen Erfolg schuldend hat sich die Autorin dann entschlossen nicht nur eine Trilogie, die die Vorgeschichte der Gilde im England des 18. Jahrhundert erzählt nachzureichen, sondern auch an die erste Trilogie nahtlos eine zweite anzuschließen.
Was sich zunächst nach rein profitorientiert motivierten Gründen anhört, das erwies sich im Band 4 der Chroniken der Unterwelt als erstaunlich interessant. Sebastian alias Jonathan Morgenstern, Clarys missratener Bruder macht wieder von sich reden. Durch ein schwarz-magisches Ritual wurde er mit Jace verbunden. Seitdem sind die Beiden verschwunden, die Schattenjäger haben die Suche aufgegeben. Doch Clary gibt nicht auf. Für die Elfenkönigin soll sie zwei magische Ringe, die sich im Besitz der Gilde befinden, stehlen. Dann würde sie erfahren, wo Jace sich aufhält – so zumindest das Versprechen. Bevor es dazu kommen kann, trifft sie auf die Liebe ihres Lebens – in Begleitung ihres Bruders und dies offensichtlich auch noch ohne äußeren Zwang. Was Jace ihr dann zu sagen hat, sind allerdings keine guten Neuigkeiten. Das Ritual, das ihn an Sebastian bindet, überträgt sämtliche Verletzungen Sebastians auf ihn, und ermöglicht es Sebastian ihn mental zu beeinflussen. Clary schließt sich den Beiden an, um nach eine Rettung für ihren Geliebten zu suchen.
Währenddessen haben ihre Freunde ihre eigenen Probleme – Luke, der Anführer des Werwolfrudels, ringt mit den Tod, und Simons Familie hat ihre lieben Probleme damit, ihn als Vampir zu akzeptieren …
Dass Cassandra Claire schreiben kann, hat sie hinlänglich bewiesen. Der Aufbau selbst umfangreichster Romane, ein Handlungsbogen über mehrere Bücher fallen ihr leicht. Umso erstaunter rieb ich mir bei vorliegendem Buch die Augen. Schon zu Beginn gab es viel Leerlauf, eine wie auch immer geartete Zusammenfassung des bisherigen Geschehens erfolgte nicht, statt dessen wechselten sich die Handlungsstränge ohne unmittelbaren Zusammenhang oftmals abrupt ab. Das verwirrt den Leser, zumal die Handlung selbst lange Zeit benötigte, um in Fahrt zu kommen.
Natürlich hat die Autorin wieder jede Menge Geheimnisse, Intrigen und ein wenig Herz-Schmerz beigefügt, doch vorliegend stimmt erstmals bei ihren Büchern die Mischung nicht. Sie verfängt sich im klein-klein der jeweiligen Probleme, verliert dabei ihr großes Ganzes aus den Augen.
Zwar wird gerade die emotionale Ebene der jeweiligen Figuren gut nachvollziehbar beleuchtet, erhalten die Gestalten weitere Tiefe und damit größere Glaubwürdigkeit, allein es mangelt an einer wirklich mitreißenden Geschichte. Und diese wäre eigentlich vorhanden: Die Dramatik, die von dem hilflos ausgelieferten Jace ausgeht oder der eigennützige Versuch Sebastians, seine Schwester zu beeinflussen - das wird zwar alles angesprochen, doch packt es den Leser dieses Mal nicht wirklich. Das wirkt dann bei der Lektüre ein wenig unausgegoren, vielleicht gar zu schnell herunter geschrieben. Es wirkt auf mich, als wäre man nicht nochmals über den Text gegangen, um anders zu gewichten und die Handlung über ein korrigierendes Lektorat zu straffen.
FAZIT
Als Fazit bleibt so, dass City of Lost Souls langatmig beginnt, dann zu einem zu kurzen Zwischenspurt ansetzt und sich schlussendlich in Betrachtungen der Einzelschicksale verliert.
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