Touched (1) - Der Preis der Unsterblichkeit
Spuren auf der Haut erzählt die Geschichte eines 16-jährigen Mädchens, das von zu Hause weggelaufen ist. Es hat offensichtliche Probleme und scheint vor diesen fliehen zu wollen. Auf ihrer Reise begegnet sie einem Jungen, Lennart, zunächst nur zufällig. Doch irgendwie kreuzen sich ihre Wege immer wieder, bis sie irgendwann erfährt, dass Lennart sie durchschaut hat und ihr helfen will. Doch das Mädchen, dessen Namen man während des gesamten Buches nicht erfährt, ist skeptisch.
Die 16-jährige Protagonistin ist von zu Hause abgehauen, ohne Ziel, sie will nur weg von ihren Problemen, ihrer Mutter, Menschen. Am Bahnhof wird sie ausversehen von Lennart angerempelt, den sie dann im Zug wieder trifft. Als sie beim Schwarzfahren erwischt wird, hilft er ihr und will sie kennenlernen. Doch das Mädchen ist verschlossen und möchte lieber alleine sein, am Meer. Aber Lennart scheint sie zu verfolgen, zeltet in dem Wald in welchen sie sich versteckt und bietet ihr solange seine Hilfe an, bis sie schließlich einwilligt. Er bringt sie zu seiner Mutter, zunächst gegen den Willen des Mädchens. Mit der Zeit jedoch öffnet sie sich der Mutter gegenüber, die ähnliches durchgemacht hat, und lässt sich von ihr helfen,
Der zweite Roman von Katrien Vervaele ist sehr kurz und beginnt direkt mit der Handlung, was etwas verwirrend ist und den Einstieg in das Buch erschwert. Der Schreibstil ist simpel; einfache Sätze die die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin erzählen. Den Inhalt betreffend lässt sich nicht viel sagen, es wirkt nicht wirklich wie ein Roman, eher wie eine Nacherzählung, etwas was die Autorin selbst erlebt hat. Außerdem schwingt von Anfang an etwas Düsteres, Beklemmendes beim Lesen mit und es macht nicht wirklich Spaß das Buch zu lesen, es ist sehr depressiv und am Ende hatte ich nicht das Gefühl, davon bereichert worden zu sein, wie das sonst bei den allermeisten Büchern der Fall ist.
FAZIT
Ich kann das Buch nicht empfehlen, wenn, dann eher älteren Jugendlichen, die gerne das Innenleben eines 16jährigen, depressiven Mädchens verstehen wollen.
Die Formel: Mysteriöser Kerl plus übersinnliche Fähigkeiten
Die junge Remy lebt mit ihrer devoten Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater zusammen. Als ihre Mutter den schweren Verletzungen einer weiteren Prügelattacke erliegt, kann Remy im letzten Moment fliehen. Ihr leiblicher Vater holt sie zu seiner perfekten Familie. Remy fühlt sich in dem neuen Umfeld von Anfang an wie ein Fremdkörper, auch wenn ihre Familie alles tut, um ihr zu helfen.
Am Strand lernt sie den mysteriösen Jungen Asher kennen und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Doch Ashers Gefühle für Remy liegen im Dunkeln. Obwohl der geheimnisvolle Schulschwarm immer wieder ihre Aufmerksamkeit sucht, ist er oft sehr abweisend. Auch Remy fällt es schwer, sich auf ihn einzulassen, denn sie hat eine besondere Gabe. Sie ist eine Heilerin, kann anderen Menschen also durch Berührung die Schmerzen nehmen und auf sich übertragen. Dann ist sie in der Lage, sich selbst zu heilen. Asher dagegen ist ein Beschützer, das heißt, dass er übermenschliche Kraft besitzt. Früher arbeiteten Heiler und Beschützer zusammen, aber nach einem großen Krieg sind sie verfeindet. Deshalb darf Remys Liebe zu Asher nicht sein.
Das Buch Touched von der Autorin Corrine Jackson reiht sich in eine lange Reihe von übernatürlichen Liebesromanen ein, die nach dem Erfolg von Twilight den Büchermarkt fluteten. Dazu gehören auch Finding Sky und Nichts ist endlich. Die Formel: Mysteriöser Kerl plus übersinnliche Fähigkeiten scheint aufzugehen, ist jedoch kein dramaturgisches Feuerwerk.
Von Anfang an ist das Buch mit Klischees überlastet. Das zeigt sich vor allem in der oberflächlichen Charakterisierung der Protagonisten. Remy ist eine typisch schwache Mädchen-Figur, die nichts allein auf die Reihe kriegt. Ihre Pläne sind durchweg unlogisch und zum Scheitern verurteilt. Außerdem ist ihre Person nicht kongruent erzählt. Die Thematik der grauenvollen Kindheit hätte durchaus thematisiert sein können, wird durch die emotionslose Darstellung aber eher verharmlost.
Doch Remys Gedankengänge schwanken innerhalb von wenigen Zeilen von den schlimmen Erinnerungen hin zu den neuen Ohrringen, die gut zur Farbe ihres neuen Tops passen. Die Autorin macht sich nicht die Mühe, Remys Persönlichkeit genauer zu gestalten. Die anderen Figuren sind ebenfalls Schablonen ihrer selbst. So ist der Stiefvater Dean ohne Motive böse und Remys neue Familie supernett. Und Asher, ihr Liebster, ist das Abziehbild Edward Cullens.
Leider zeichnet sich Touched auch nicht durch seine Handlung aus. Neben der Bedrohung durch die anderen Beschützer, die kein einziges Mal in Erscheinung treten, und der durch Dean gibt es keinen Spannungsmoment. Der Buch besteht aus der Aneinanderreihung von verliebten Dates und unerklärten Zurückweisungen auf beiden Seiten.
Eben deshalb muss die übernatürliche Heiler-Beschützer-Problematik eingeführt werden. Ganz offensichtlich ist dieser Handlungsteil also nur dazu gut, die Liebesgeschichte hinauszuzögern. Die Thematik, die anfangs ganz spannend klingt, wird dabei in einem Maße verkompliziert und schwammig erklärt, dass der Leser am Ende keinen Durchblick mehr hat. Dazu kommt, dass Remy eine "Sonderform" von Heilerin ist und sowieso aus den System von Erklärungen fällt, die im Buch gegeben werden.
FAZIT
Touched ist ein softer Liebesroman mit deplatzierter übernatürlicher Komponente, die durch unerklärte Wendungen geprägt ist. So kann der Plot nicht richtig in Schwung kommen. Auch die eindimensionalen Charaktere tragen nicht zu einer besseren Stimmung bei und die Liebesgeschichte bleibt unglaubwürdig.
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