Originelle Idee kurzweilig umgesetzt.
August ist eigentlich ein ganz normaler 10jähriger Junge mit ähnlichen Sorgen, Wünschen und Träumen wie seine Altersgenossen. Doch August sieht ganz anders aus, manche nennen ihn gar "Missgeburt".
Im Debütroman von Raquel J. Palacio Wunder geht es nicht nur um August und sein erstes Schuljahr, nachdem er die Grundschulzeit zuhause unterrichtet wurde, es geht auch darum, wie sein Umfeld, Familie und Freunde, damit umgeht.
Aus der Perspektive von August wird vorgestellt: Er, Junge mit entstelltem Gesicht (aufgrund eines genetischen Defekts von Geburt an) geht auf die High School, das erste Mal, dass er überhaupt eine richtige Schule besucht. Er ist wie alle Anderen neu und auf der Suche nach Freunden und Orientierung, was ihm aber wegen seines entstellten Gesichts schwerer fällt als Anderen, auch trotz der Unterstützung seiner Eltern und älteren Schwester. Ein paar Freunde findet er recht schnell, auch wenn deren Treue angezweifelt werden muss, schließlich ist August alles andere als "cool".
Die Perspektive wechselt im Laufe dieses einfühlsamen und authentisch geschriebenen Romans mehrmals, hier liegt klar die Stärke des Buches. Es wird klar, dass August eine starke Wirkung auf seine Mitmenschen hat, so erfreut er seine Schwester häufig, jedoch auch nicht immer und wie viele Andere stellt sie sich die Frage, wie normal oder eben nicht man August behandeln darf, soll und muss. Der Sprachstil ist sehr authentisch und angemessen.
Mir hat vor allem die schöne Geschichte über Freundschaften, die trotz Hindernissen entstehen, gefallen; außerdem finde ich die Idee originell und gut umgesetzt. Jedoch fiel mir persönlich der Einstieg schwer und ich empfand manche Stellen zu aufgeplustert - wie mit einem erhobenen Zeigefinger. Nichtsdestotrotz ist das Buch für alle Altersklassen geeignet, 8-13 sowie 14-18 entspricht dem Alter der Hauptpersonen, jedoch ist auch für Erwachsene der ein oder andere schöne Moment dabei. Ich empfehle es allen, die im Alltag mit Anderssein konfrontiert sind und allen Jugendlichen, die eine witzige und zugleich traurige, leichte und doch herzerwärmende Lektüre wollen.
FAZIT
Ein kurzweiliger Roman mit einer originellen Idee, der Groß und Klein zu vergnügen weiß, mich jedoch nicht restlos überzeugt hat. Nichtsdestotrotz eine gute Lektüre!
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