Das Mädchen mit dem Flammenherz
- heyne fliegt
- Erschienen: Januar 2013
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- Heyne, 2013, Titel: 'The Girl with the Clockwork Collar', Originalausgabe
Finley Jaynes zweiter, gelungener Auftritt
Wir schreiben das Jahr 1897. Nachdem Finley Jayne und ihre Freunde den Mechanisten in London besiegt haben, hätten sie sich eigentlich auf ihren Lorbeeren, die Welt gerettet zu haben, ausruhen können. Doch kurz vor ihrem teuer erkauften Triumph wurde Jasper, ihr Freund und Kamerad im Kampf gegen den Mechanisten, von amerikanischen Agenten verhaftet und nach New York verbracht. Er soll wegen Mordes an einem Zuhälter in San Francisco angeklagt werden – für einen Mord, den er nicht begangen hat.
So machen sich die Kämpferin Finley, ihre Freundin, die geniale Erfinderin Emily, Sam, der Mann mit dem Eisenherzen und Herzog Griffin, der eine besondere Affinität zum Aether besitzt, an Bord des privaten Luftschiffes des Herzogs auf, in Richtung New York, um dem Freund beizustehen.
Kaum im Big Apple angekommen müssen sie aber feststellen, dass Jasper nicht etwa, wie gedacht, von der Polizei verhaftet wurde, sondern einem skrupellosen Verbrecher zum Opfer fiel.
Der Gangster Reno Dalton geht, um seine Ziele zu erreichen wenn es sein muss, ohne zu zögern über Leichen. Dass Jasper ihn hintergangen und eine vom Erfinder Tesla gestohlene Maschine auseinander genommen und versteckt hat, lässt er nicht auf sich sitzen. Mit Hilfe von Jaspers Freundin Mei, die er gefangen genommen hat, setzt er seinen einstigen Kumpan unter Druck – entweder dieser besorgt ihm die Maschine, oder Mei wird stranguliert. Das können unsere Freunde natürlich nicht zulassen.
So kommt es mitten in New York zum Aufeinandertreffen der ungleichen Gruppen – hier der skrupellose Gangster und seine Helfer, dort die Freunde um Finley und ihre übernatürlich begabten Freunde ….
Nachdem Kady Cross letztes Jahr mit Das Mädchen mit dem Stahlkorsett bei Heyne Fliegt den ersten Teil ihrer Steampunk-Reihe um Finley Jayne vorgelegt hat, geht es nun in New York erneut mit vollen Segeln hinein ins phantastische Abenteuer.
Leider scheint der Absatz des ersten Teils nicht ganz wie erhofft ausgefallen zu sein, da der Verlag den zweiten Teil der Reihe nicht mehr als Hardcover ins Rennen um die Lesergunst schickt, sondern gleich das preisgünstigere Taschenbuchformat wechselte.
Inhaltlich wird auf den ersten Teil kein großer Bezug genommen. Stattdessen erwartet uns mit New York, das die Autorin sehr sorgfältig recherchiert hat, eine neue Kulisse, vor der die spannende und temporeiche Handlung abläuft. Neben bekannten Versatzstücken – die Bandenkriminalität darf hier ebenso wenig fehlen, wie die damals populären Faustkämpfe – legt die Autorin uns eine gelungene Mischung aus unterschiedlichsten Elementen vor. Da treffen wir auf mechanische Pferde, lernen den serbischen Erfinder Tesla und seine Geistesblitze kennen, fliegen mit Rucksackhubschraubern oder treffen auf Aethermonster.
Deutlicher als im ersten Band thematisiert die Autorin das zarte Pflänzchen der Liebe zwischen Griffin und Finley, und auch Jasper darf in großen Gefühlen schwelgen. Dass hier so einige Überraschungen auf den Leser warten darf Erwähnung finden, mehr möchte ich nicht verraten.
Von der Zeichnung der Figuren her bleibt die Autorin im bekannten Bereich. Die Plätze sind klar verteilt – hier die Verbrecher die ebenso skrupellos wie gewaltbereit geschildert werden, dort unsere Helden, die ganz dem Guten verpflichtet sind. Dabei stellt Cross die Gewalttaten nüchtern aber deutlich dar, ohne dass diese als Selbstzweck oder reißerisch geschildert würden. Geschickt lässt sie ihre Steampunk-Erfindungen einfließen, wobei diese lange nicht dieselbe dominierende Rolle einnehmen wie im ersten Teil.
Fazit:
Kady Cross konzentriert sich auf eine durchaus abwechslungsreiche, spannend zu lesende Kriminalhandlung mit phantastischen Elementen, unterhält damit junge wie ältere Leser und macht neugierig, wie es wohl weitergehen wird.
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