Duell in der Ruinenstadt - Mission Clockwork (3)
Septimus Heap hat einen weiten Weg zurückgelegt. Geboren als siebter Sohn eines siebten Sohnes war ihm die Magie in die Wiege gelegt. Inzwischen ist er, nach vielen Abenteuern, die es zu überleben galt, der außergewöhnliche Lehrling der außergewöhnlichen Zauberin. Damit nicht genug, will ihn auch der Alchimist Marcellus Pyre nur zu gerne als Lehrling verpflichten. Zwar erlaubt die außergewöhnliche Zauberin, dass er einen Monat beim Alchimisten verbringt, doch die Magie für die Alchimie aufgeben, das soll er mitnichten. So beginnt er seine Lehrzeit, die etwas anders verläuft, als erwartet.
Eigentlich gilt es, den Ring Don Daniels zu zerstören und damit die beiden im Ring gefangen gesetzten Dunkelzauberer endgültig zu vernichten. Bevor man den Doppelgesichtsring aber denaturieren kann, muss zunächst das Alchimistische Feuer wieder entzündet werden. Und davor muss Marcellus zuerst die Hallen der Alchimie und die Stätte des ewigen Feuers säubern. Wer hierbei die Arbeit zu bewältigen hat, braucht man dabei kaum zu fragen – wozu sonst sind Lehrjungen schließlich da?
Doch dann geht einmal wieder alles schief, was nur schief gehen kann – der Ring mit dem Doppelgesicht, der eigentlich bestens von den Siegelwächtern bewacht werden sollte verschwindet; die darin gefangen gesetzten Dunkelmagier entweichen und nehmen von Neuem Gestalt an. Nun ist es an Prinzessin Janna, die Dunkelzauberer mit einem Zauberspruch des ersten außergewöhnlichen Zauberers Hotep-Ra wieder zu bannen – allein, der Zauberspruch ist unvollständig und auch der Geist von Julius Pike kennt den fehlenden Teil nicht.
So ist es einmal mehr an Septimus, die Welt vor dem Bösen zu retten – wenn es ihm denn gelingt ....
Sieben ist eine wichtige, eine magischen Zahl. Septimus – Lateinisch für sieben – ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes, so ist es nur folgerichtig, dass die Autorin ihre Reihe um Septimus mit dem siebten Band abschließt.
Und sie fährt noch einmal auf, was ihr und den Lesern über die Jahre ans Herz gewachsen ist. Die Zauberin mit den spitzen, lila Schuhen, Obermagieschreiber O. Beetle, Hotep-Ra und Tante Zelda, Simon Heap und Lucy: Sie alle spielen bei der Öffnung der Feuerkammer eine wichtige Rolle. Offene Fäden werden verknüpft, Schicksale, wie das der Hüterin Tante Zelda, zu einem befriedigenden, wenn auch etwas traurigen Abschluss gebracht und der Weg Septimus´ - vom unbedarften Kind zum erwachsen gewordenen, verantwortungsvollen Zaubererlehrling - abgeschlossen.
Damit nicht genug, haben sich auch die anderen Figuren, die uns über die Bücher hinweg ans Herz gewachsen sind, fortentwickelt. Waren sie zu Beginn der Reihe noch impulsive Kinder, die in den Tag hineinlebten, so haben sie sich ebenso zu verantwortungsvollen Erwachsenen entwickelt. Gerade diese unauffällig in die Bücher hineinverwobene Entwicklung bildet einen der großen Pluspunkte, mit denen Sage ihre Leser überzeugt. Hier erleben wir folgerichtig und nachvollziehbar mit, wie unsere Figuren erwachsen werden, wie sie aus ihren Fehlern lernen, sich gerade auch aus schwierigen Situationen denen sie ausgesetzt waren, weiterentwickeln und Verantwortung übernehmen.
Verpackt hat die Autorin dies einmal mehr in eine packende Handlung volle Wendungen, Geheimnisse und Tempo. Dass sie dabei, wie üblich, ohne große Gewaltschilderungen auskommt macht das Buch und die Serie nur noch empfehlenswerter.
Fazit
Mit Fyre legt Angie Sage einen überzeugenden Abschluss ihrer Reihe um Septimus Heap vor, in der sie noch einmal alle lieb gewonnenen Figuren auftreten lässt, die begonnenen Entwicklungen zu einem logischen Ende führt und den Leser einmal mehr mit erstaunlich wenig Gewaltdarstellung an die Seiten bannt.
Lange, viel zu lange braucht das Abenteuer
Zweimal schon waren Modo, das missgebildete Findelkind das sein Äußeres nach Belieben verändern kann, und Octavia als Agenten der Ewigen Allianz im Einsatz. Im Dienst des Britischen Empires setzten sie ihr Leben ein, um die Agenten der Clockwork Guild in ihrem Treiben, die Weltherrschaft an sich zu reißen zu stören.
Mister Socrates, ihr Agentenführer entsendet Moro dieses Mal in ein Irrenhaus. Bedlam ist berühmt-berüchtigt dafür, dass in seinen dicken Mauern, durch die kein Laut, kein Schreien nach Außen dringt, die berüchtigtsten Subjekte des Königreichs sicher verwahrt werden. Und hier trifft Modo, in Verkleidung eines arrivierten Arztes auf einen Forscher, der in der australischen Kolonie ins Auge Gottes geschaut hat.
Vor Jahrtausenden siedelten sich, von Westen kommend, Ägypter mitten im australischen Urwald an. Und sie brachten etwas mit, das als ultimative Waffe dienen könnte, das Gottesgesicht, das alle, die es anschauen in den Wahnsinn treibt.
Als Mr. Socrates erfährt, dass Agenten der Clockwork Guild nach Down Under reisen, um dort den Tempel und seinen Schatz zu suchen, schifft er sich , begleitet von seinen Agenten ebenfalls ein. Hoch über dem australischen Dschungel kommt es, in dampfbetriebenen Luftschiffen zum ersten Aufeinandertreffen der Expeditionen, bevor es im Tempel selbst zur entscheidenden Schlacht kommt ...
Der dritte Band des auf vier Teile ausgerichteten Steampunk Serie las sich ein wenig – nun nennen wir es einmal zwiespältig.
Steampunk, das ist eine Spielart der Fantasy, die im viktorianischen Zeitalter angesiedelt, phantastische, dampfbetriebene Erfindungen in den Mittelpunkt einer abenteuerlichen Handlung stellt.
Dies war in den ersten beiden, inhaltlich, wie von ihrer Ausführung her überzeugenden Romanen der Reihe der Fall. Und auch vorliegend fliegen künstliche Falken auf Erkundungsmission, setzt eine Agentin der Clockwork Guild ihren künstlichen Armersatz zu finsteren Zwecken ein und fliegen lenkbare, dampfbetriebene Luftschiffe über den strahlend blauen Himmel Australiens. In Verbindung zu einer verlassenen, im ewigen Grün des australischen Dschungels verschwundenen alt-ägyptischen Stadt hätte ich mir eine wirklich begeisternde Geschichte erhofft – allein, dazu kam es nicht.
Lange, viel zu lange für meinen Geschmack brauchen unsere Abenteurer, bis sie endlich die ehemalige Strafkolonie erreicht haben, dafür geht es dann vor Ort "holter di polter" im Schweins-Galopp voran.
Statt uns von der beeindruckenden Natur Australiens zu berichten erfahren wir lediglich, dass der Dschungel überwuchernd und grün sei, der ägyptische Tempel beeindruckend. Hier macht Slade zu wenig aus seiner Ausgangslage, nutzt die Steilvorlage einer faszinierenden Naturkulisse nicht aus. Lediglich die Emanzipation Modos, der sich von seinem Gewissen getrieben mit seinem Förderer Mr. Socrates anlegt, und diesem erstmals widerspricht und dessen Anweisungen in Frage stellt, vermochte mich ein wenig zu versöhnen.
Fazit
Nach zwei herausragenden Teilen nutzt der Autor die Möglichkeiten, die sich ihm vorliegend mit dem australischen Handlungsort bieten zu wenig, um wirklich überzeugen zu können.
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