Die Aliens kommen – die Menschheit stirbt
Einst war ich ein ganz normales Mädchen, ging auf die örtliche High-School und himmelte Ben, unseren Football-Star, an. Das war, bevor sie kamen. Die Aliens in ihrem riesigen Raumschiff, das seit einige Wochen über der Erde schwebt und die sich allen Kontaktversuchen beharrlich widersetzen.
Seitdem gingen vier Wellen über die Menschheit nieder, vernichtende Wellen, die 97 % aller Menschen getötet haben. Als erstes setzte ein elektro-magnetischer Impuls alle technischen Geräte schachmatt, eine riesige Ramme auf die tektonische Bruchstelle der Kontinentalplatten sorgte für verheerende Erdbeben und Tsunamis, die so gut wie alle Küstenstädte und Landstriche in den nassen Fluten untergehen ließen. Dann verbreiteten die Vögel ein künstlich aufgepepptes Ebola-Virus und die Drohnen machten, unterstützt durch psychisch beeinflusstes, menschliches Militär Jagd auf die restlichen Überlebenden.
Kurz bevor mein Vater von den Kugeln unserer eigenen Soldaten zerfetzt wurde, hat er mir das Versprechen abgenommen, mich um meinen kleinen Bruder zu kümmern.
Das letzte, was ich von Sammy sah, war sein Gesicht, das aus einem der Schulbusse die zum Sammeln der Kinder Verwendung fanden, auf mich blickte. Jetzt bin ich auf der Suche nach Sammy, und treffe auf einen Soldaten, jede Menge Toter und die "Silencer" wie wir die Menschen in Diensten der Aliens nennen. Auf der Suche nach Sammy komme ich in eines der Auffanglager der Silencer – und nun raten sie einmal, wem ich dort begegne – Ben der den Aliens wie ich auch zeigen will, was eine Harke ist ...
Tolle Charaktere in einer beklemmend realistisch Wirkenden Welt
Rick Yancey, der im Lübbe Verlag die ausgezeichnete Reihe um den Montrumologen veröffentlichte, legt einmal mehr eine gegenwärtig so angesagte Dystopie vor. Dieses Mal sind es Aliens, die sich den Planeten Erde unter den Nagel reißen wollen, vorher aber noch kurz das lästige Ungeziefer namens Mensch ausrotten wollen.
Nun habe ich persönlich so meine Probleme mit Dystopien - noch dazu, wenn die Handelnden, wie vorliegend, fast gänzlich pubertierende Jugendliche sind.
Erstaunlich dann aber, dass mich vorliegender Auftakt einer Trilogie in ihren Bann ziehen konnte.
Zum Einen lag dies an den beiden Protagonisten. Cassie – nach Cassiopeia benannt – und Ben, die beide, jeder auf seine Art als interessante, vielschichtige Persönlichkeit geschildert und beschrieben werden. Dabei handeln diese in jeder Situation überzeugend und ihrem jeweiligen Charakter entsprechend.
Zudem nutzt der Autor seinen Roman immer wieder, um in Nebenbemerkungen, launisch und höchst vergnüglich zu lesen, seine Meinung zu unterschiedlichsten Themen zum Besten zu geben. Da bekommen Kino-Blockbuster ebenso ihr Fett ab wie das US-Militär, über Religion und Patriotismus wird sinniert und über Politiker hergezogen. Das liest sich auch bedingt durch die Ich-Erzähler sehr erfrischend und packend, lediglich die Drill-Szenen, denen Ben alias Zombie sich im Mittelteil des Buches ausgesetzt sieht, wirken hier etwas aufgesetzt.
Fazit
Ideenreich und mit markanten, jugendlichen Erzählern ausgestattet erwartet eine etwas, nein eine ganz andere Invasionsgeschichte den Leser, die Fans von Dystopien begeistern wird und Neuleser dieser Subgattung packend zu unterhalten weiß.
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