Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich zu weit vom Leser entfernt
Donald ist 16 und ein Außenseiter. Seit er vor acht Jahren aufgrund eines Vorfalls mit seiner Mutter umziehen musste, ist er das. Doch als er den halb so alten Jake kennenlernt, der genau so ein Außenseiter ist, hat der das Gefühl, einen Freund gefunden zu haben. Er kümmert sich um Jake, in dem er sich selbst erkennt, doch plötzlich möchte Jake das nicht mehr. Donald muss alles in Frage stellen und dann wiederholt sich auch noch die Geschichte ...
Aus der Sicht des 16-jährigen Donald erzählt dieser in kurzen und teils auch längeren Episoden aus seinem bisherigen wie jetzigen Leben. Dabei wird immer wieder ein Vorfall erwähnt, der stattgefunden hat, als Donald acht war und der dazu geführt hat, dass er umziehen musste, seine Mutter noch stiller und reizbarer wurde und Donald seitdem regelmäßig der Welt entflieht. Abtauchen nennt er das. Die ständigen Andeutungen dieses einschneidenden Erlebnisses sind anfangs noch gut in die Geschichte eingewoben, je häufiger sie werden, desto mehr wirken sie wie eine Taktik, die der Autor benutzt, um den Leser bei der Stange zu halten. Das ist schade, denn das nur zögerliche Preisgeben der Informationen über den Vorfall hätte sich prima mit der Tatsache erklären lassen, dass Donald nie darüber gesprochen hat, das Ganze unverarbeitet geblieben ist und er sich nur widerwillig daran erinnert.
Die Geschichte um seine Freundschaft zu Jack ist schön, teils rührend und passt gut in das Bild, dass der Leser von Donald bekommt. Die Verteilung von Erinnerungen und aktueller Erzählung wirkt natürlich, die Sprache ist absolut angemessen.
Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich zu weit vom Leser entfernt
Durch die ganz besondere Situation, in der Donald ist, fällt es dem Leser schwer, sich in ihn hinein zu versetzen, auch weil trotz der Ich-Perspektive wenig Gefühle und Gedanken transportiert werden, die das erleichtern würden. Man erkennt als Leser sicherlich Charakterzüge von Donald in sich wieder, mir fiel es jedoch schwer, in die Geschichte wirklich einzutauchen, bis zuletzt.
Fazit
Wo der Himmel aufhört wählt eine spannende Erzählweise, der die Geschichte in meinen Augen leider nicht gerecht wird. Aber einen Versuch ist es allemal wert. Obwohl sprachlich toll umgesetzt, ist dieser Roman sicherlich Geschmackssache. Meinen Geschmack hat der Inhalt aber leider nicht getroffen, und so ist es in meinen Augen nur ein durchschnittlicher Jugendroman für alle ab 14.
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