Die Aliens sind da – und sie wollen unseren Planeten – nur ohne die lästigen Menschen
Wir schreiben das Jahr 2030, doch leider sind dies nicht die – erfundenen – Abenteuer einer Raumschiff-Crew, sondern ist dies die Wirklichkeit!
Vor ein paar Jahren kamen sie, die Aliens in ihren Raumschiffen. Auf der Flucht vor dem Untergang ihres Planeten suchten und fanden sie Schutz und Aufnahme bei uns. Natürlich waren wir Menschen dabei nicht ganz uneigennützig, hatten wir es doch auf die technischen Errungenschaften der grünhäutigen, kleingewachsenen Humanoiden abgesehen. Dass diese dann aber gleich zig-tausendfach ihre Transporter in Australien landeten und von dort aus zuerst Asien, dann Europa überrannten und vereinnahmten, entsprach nicht ganz unseren Plänen.
Jetzt kommen wir ins Spiel – gestatten Recon Team Angel, eine Spezialeinheit, die ausgesandt wird, das Hauptquartier der Aliens mitten in der australischen Wüste zu infiltrieren. Dass wir uns, schließlich müssen wir ja äußerlich den Bzadiern gleichen, aus Jugendlichen rekrutieren sei erwähnt, ist aber nicht wirklich weiter wichtig. Eher von Bedeutung, dass sich in unserem Team ein Verräter eigeschlichen hat – und das ist etwas, das kann ich auf den Tod nicht ausstehen ...
Military SF und Jugendbuch – geht das?
Der Neuseeländer Brian Falkner tritt an, die erfolgreiche Military-Science Fiction ins Jugendbuch zu bringen. Allerdings scheitert er dabei letztlich mehr oder minder grandios. Die Ausgangslage seiner Protagonisten ist durchaus interessant ausgestaltet. Mehr als die halbe Erde von kleinen, grünen menschenähnlichen Außerirdischen eingenommen, die Menschheit auf dem Rückzug. Doch damit hören die wirklich guten Ideen auch schon auf.
Unsere Gruppe jugendlicher Soldaten handelt weder altersgerecht noch hinterfragt sie in irgendeiner Weise ihre Aufgabe. Alles ist sehr vordergründig auf Action getrimmt, die Gefühlswelt der jungen Erzähler wird kaum gestreift, geschweige dass der Leser sich in die Gestalten hineinversetzen kann.
Auch die kurzen eingeschobenen Szenen, in denen die Aliens näher beleuchtet werden, können hier kaum für Faszination oder Hintergrund sorgen. Zu oberflächlich bleibt der Plot, zu unglaubwürdig die Figuren, als dass große Lesefreude aufkommen würde. Stilistisch unauffällig, inhaltlich leidlich spannend aber ohne Tiefgang, liest sich das Buch zwar flüssig aber letztlich ohne große Faszination.
Fazit
Der Versuch, einen packenden SF Thriller mit Military SF Elementen ins Jugendbuch zu übertragen, scheitert daran, dass es dem Autor nicht gelingt, uns die Gefühlswelt seiner Gestalten zu vermitteln.
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