Spannende Kämpfe, die den Musketieren alle Ehre machen würden Fazit
Sie alle haben einen Traum; sie wollen Seeker werden, mit ihren jahrelang geschulten Fähigkeiten im Kampf den Unterdrückten und Schwachen beistehen, für ein wenig Gerechtigkeit sorgen. Am letzten Tag vor ihrer Prüfung werden sie ein letztes Mal von ihrem Ausbilder gnadenlos getestet und trainiert.
Quin, John und Shinobu sind bereit für ihren großen, den größten Tag ihres Lebens. Als der endgültige Test beginnt, ahnen sie nicht, dass ihr großes Ziel vielleicht gar nicht so erstrebenswert ist, wie sie, die alle aus alteingesessenen Familien der Seeker kommen, gedacht haben. John, der Mann, an den Quin ihr Herz verloren hat fällt durch die Prüfung, die anderen Beiden bestehen und gehen in ihren ersten Einsatz; eine Mission, die ihnen alle jemals gehegten Illusionen über die Gerechtigkeit ihrer Kämpfe nimmt. Am selben Tag den Geliebten verloren, ihren Vater, das Oberhaupt der Seeker entmystifiziert und den Glauben an ihre Mission verloren – kann es für Quin noch schlimmer kommen ... ?
Das Buch, wieder einmal der Auftakt einer neuen Reihe, beginnt mit einem packend beschriebenen Schwertkampf der mich von seiner Ausgestaltung her, an die Anfangssequenz der begeisternden Richard Leser Verfilmung der drei Musketiere erinnert hat. Da wird in einer staubigen Scheune gefightet, messen sich junge Kämpfer mit ihrem Ausbilder
Einen ersten Hinweis darauf, dass wir uns aber nicht etwa, wie man unterstellen könnte, in einer archaischen Welt befinden, bekommen wir durch die Beschreibung der Waffen. Die Schwerter bestehen aus einem intelligenten Metall, das durch die Gedanken der Kämpfer geformt wird und unterschiedlichste Formen annehmen kann. Bald wird deutlich, dass uns die Autorin in eine zukünftige Welt entführt, in der es zwar imposante Erfindungen gibt, in der aber auch altbekannte Probleme und Verhaltensweisen auf uns warten.
Entwicklungsroman gepaart mit Urban-Fantasy
Aus der Sicht von vier Protagonisten erzählt, entfaltet sich nach und nach eine Geschichte, die sich neben der spannend aufgezogenen Handlung vornehmlich mit ernsten Themen beschäftigt. Es geht um enttäuschtes Vertrauen, um Liebe, Verlust, Neid und Verrat. Des Weiteren widmet die Autorin sich der Entmystifizierung der Eltern – vorliegend ist insbesondere Quins despotischer Vater zu nennen – und um die Suche nach dem eigenen Weg der den Jugendlichen bevorsteht.
Das sind durchaus ernste, schwere Themen, die Dayton hier in ihren Plot eingearbeitet hat, ja, die diesen über weite Strecken prägen. Durch die unterschiedlichen Erzähler gewinnt die beschriebene Welt an Kontur, wird in ihrer Ausgestaltung sehr plastisch. Auch die Charaktere per se sind detailreich ausgearbeitet, ihre jeweilige Motivation ebenso klar, wie nachvollziehbar aufgebaut. Auch wenn gerade im Mittelteil ein paar Längen auf uns warten, las sich der Roman spannend und flüssig bis zum mitreißenden Finale durch.
Der erste Band von Die Stunde des Fuchses – Die Clans der Seeker ist der Beginn einer modernen Urban-Fantasy-Legende, die dem Leser interessante Gestalten präsentiert, nachdenkenswerte Ansätze anbietet und sich um das Erwachsenwerden und Eigenverantwortung dreht.
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