Die PSI-Spione werden erwachsen
Einst waren sie die Superspione des Königreichs schlechthin. Mit ihren besonderen Gaben, Gedankenlesen, Telekinese und Ähnlichem halfen sie, das Empire sicherer zu machen und Verbrecher zur Strecke zu bringen. Dumm dabei nur, dass sie alle ihre Gaben mit ihrem 13. Geburtstag verlieren – endgültig und unwiederbringlich.
So nehmen sie nach dem ominösen Geburtstag ihr normales Leben wieder auf, gehen zur Schule und versuchen einen Platz im Leben zu finden.
Doch einer der ehemaligen Schüler Myers Holts hat seine Fähigkeiten nicht verloren. Ausgerechnet Chris hat einen Weg gefunden, sich seine Gaben zu erhalten. Bislang ahnen nur seine ehemaligen Mitschüler und Freunde, dass er nach wie vor in die Rezeption von anderen Menschen eindringen kann, doch dann „hört" er zufällig, dass ein vorbeigehender Mann ein Verbrechen plant.
Dass er dieses, noch bevor es ausgeführt wird, der Polizei meldet, dass der Täter auf frischer Tat gestellt und verhaftet wird, erweist sich als Bumerang, bekommt doch die Presse Wind vom Psycho-Boy, wie sie Chris medienwirksam tauft. Aber nicht nur die Presse ist hinter dem Wunderjungen her, auch ein Verbrecher plant ihn und seine Gabe für seine ganz eigenen Ziele zu missbrauchen ...
Es fehlt etwas der besondere Flair
Vor mir, nein besser hinter mir, liegt der dritte und abschließende Band der Myers Holt Trilogie.
Anders als in den ersten beiden Bänden haben die einstigen Mitschüler und Freunde unseres Erzählers ihre besonderen Gaben verloren, sind nur mehr normale, intelligente Menschen. So unterscheidet sich vorliegendes Buch markant von den beiden vorangegangenen. Viel von dem Flair, das die ersten Bücher auszeichnete, ging dabei leider verloren. Das verbindende Internat, die gemeinsamen Lehrstunden, in denen die Gaben geformt und trainiert wurden, ja auch den Einsatz im Ernstfall sucht man vorliegend vergebens.
Stattdessen besteht gut das erste Drittel des Romans aus der Aufarbeitung des „Vorfalls", der Vermarktung des wundersamen Jungen durch die Medien und Chris´ Kampf gegen die ungewollte Aufmerksamkeit.
Dabei gelingt es der Autorin bedauerlicherweise kaum die innere Zerrissenheit von Chris, der als Einziger seine Gaben noch hat, überzeugend darzustellen. Das Miteinander, das einen großen Reiz der ersten beiden Romane ausgemacht hat, fehlt. Auch die Gabe als solche steht lange nicht mehr so sehr im Fokus, wie bisher. Stattdessen baut die Autorin eine Kriminalgeschichte auf; es geht um Erpressung und um Entführung, die zwar durchaus interessant angelegt sind, doch ein wenig die Faszination des Besonderen fehlen.
Fazit
So bleibt der Roman ein wenig hinter den Erwartungen zurück, führt die Reihe zwar zu einem in sich logischen Finale, ohne aber wirklich noch einmal alte Lesefreude aufkommen zu lassen.
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