Der Dämonenabkömmling auf der Flucht
Amber Lamont hat es eigentlich gut getroffen im Leben. Ihre Eltern sind vermögend, mehr noch, sie haben Einfluss. Das muss auch ihre Schulrektorin einsehen, als sie Ambers Eltern ins Büro zitiert und kurz darauf gefeuert wird. Ambers Eltern sind zwar schwer-reich und einflussreich, aber nicht wirklich nette Leute. Genauso wie ihre Handvoll Freunde - die Amber von den wenigen Feiern her bestens kennt.
Als Amber, die ein paar Kilo zu viel auf die Waage bringt und im örtlichen Diner jobbt, um ihren 16. Geburtstag herum von zwei Typen verfolgt und angegriffen wird, scheint ihr Schicksal besiegelt - allein, hoppala, plötzlich wachsen ihr Hörner, ihre Hände verwandeln sich in Klauen und sie füllt sowohl die Jeans wie auch ihr Oberteil wirklich gut aus. Dem Typ, der sie angreift, beißt sie einen Finger ab, bevor sie ihre geschuppte Faust bis zu seinen Mandeln in die Mundhöhle rammt! Mit Amber geschieht etwas, etwas Merkwürdiges, etwas Beängstigendes, etwas Cooles. Eine Freundin ihrer Eltern schenkt ihr dann reinen Wein ein.
Vor mehr als 100 Jahren haben die sechs Erwachsenen aus dem Freundeskreis, dem auch ihre Eltern angehören, den Leuchtenden angerufen - und der Höllendämon hat geantwortet. Alle 16 Jahre müssen die Beschwörer dann ein Abkömmling aus ihrem Kreis töten, einen Becher des Blutes dem Leuchtenden opfern und die Leiche verspeisen - natürlich verrückt, Blödsinn denkt Amber sich, wenn nur ihre Hörner nicht wären.
Um den Nachforschungen, man könnte es ohne Übertreibung auch Treibjagd nennen, ihrer Eltern zu entgehen, macht Amber sich begleitet von Milo auf, den Leuchtenden zu einem Deal zu überreden. Er schützt sie vor ihren Eltern, wenn sie ihm einen flüchtigen Geschäftspartner bringt. Auf dem Weg auf der Demon Road muss sie dann feststellen, dass es weit mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als man annehmen würde.
Etwas holpriger Auftakt einer neuen Serie
Es ist immer schwierig einer Bestseller-Serie etwas Neues nachfolgen zu lassen. Auch Jonathan Stroud hatte nach dem Erfolg um seien Dschinn Probleme an alte Zeiten anzuknüpfen, hat erst mit Lockwood & Co wieder die Bestsellerlisten erklimmen können. Eoin Colfer (Artemis Fowl) ist ein anders Beispiel, dass es nicht einfach ist, den Erwartungen der Fans und Leser in einer neuen Serie (WARP) gerecht zu werden. Derek Landy hat mit seinem Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant und Walküre die Herzen einer ganzen Generation erobert. Die Romane um das so ungleiche Team und ihre Erlebnisse konnte rund um die Welt punkten, der sympathische Autor war öfters auch in deutschen Landen zu Besuch. Nach Abschluss der Reihe - ein Spin-Off gibt es noch - versucht er nun mit der Demon Road an Glanzzeiten anzuknüpfen.
Die Ausgangslage ist dabei so uninteressant nicht. Ein etwas pummeliges, nicht zu attraktives, na sind wir ehrlich eher hässliches Mädchen, entpuppt sich als Dämonin, die von allen gejagt wird, die sie bislang zu kennen glaubte. Ihr zur Seite stehen ein mysteriöser Fahrer, der wohl selbst so Einiges auf dem Kerbholz hat, und ein schusseliger Ire, der einen Todesfluch mit sich herumträgt. Das erinnert von der Anlage her doch etwas an Skulduggery, geht dann aber eigene Wege. Dämonen, Höllenwesen und merkwürdige übernatürliche Wesen kommen ins Bild, es gibt eine verbindende Straße, auf der all diese Übernatürlichen immer mal wieder unterwegs sind.
Fazit
Auch wenn Amber ganz sicher keine Walküre und noch weniger ein Skulduggery ist, dürfte der Auftakt als gelungen zu bezeichnen sein. Auffällig dabei aber, dass der Autor sich, ähnlich wie in seiner Erfolgsserie, mit Gewaltschilderungen nicht zurückhält.
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