Beam me up Scotty hieß es auf der Enterprise - hier wird auch Teleportiert, aber das Ziel ist ein ganz anderes
So manches Mal meint es das Schicksal so gar nicht gut mit einem. Die Geschwister Banks, Parker und seine taube Schwester Emma können davon ein Lied singen. Eigentlich lebten sie mit ihren Eltern, angesehenen Forschern in Kent nahe von London. Dann verunglückte ihre Mutter in den USA tödlich, ihr Vater kündigt seinen Job und zieht ausgerechnet in die Nähe des Unfallortes. Dass seine Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden, dass sie mit ihren britischen Akzent in der neuen Schule Anfeindungen ausgesetzt sind zählt alles nichts, zu interessant scheint der neue Job zu sein.
Was die Öffentlichkeit, wie seine Kinder nicht ahnen, ist, dass Schwerreiche und Regierungen schon sein Jahrzehnten Milliarden in die Erschließung einer neue Heimat für die Menschen gesteckt haben. Auf Six sollen die Fehler der Menschheit vermieden und ein Paradies für diejenigen, die es sich leisten können, geschaffen werden.
Wie aber sollen die Investoren Six erreichen? Seit Jahrzehnten stockt die Entwicklung einer unschädlichen Teleportation, jetzt soll Dr. Banks, gnadenlos motiviert, in Rekordzeit die technische Lösung erreichen. Als ihr Vater spurlos verschwindet, und die Kinder nur eine rätselhafte Nachricht von ihm erhalten, ist zunächst guter Rat teuer. Doch gemeinsam mit dem Programmiergenie Michael machen sie sich auf, den Vater zu finden, und das Geheimnis um Six zu lüften ...
Glaubwürdige Figuren in einem phantastischen Abenteuer
Was braucht eine Autorin, um ein gutes Jugendbuch zu schreiben? Nun, ein Waisenjunge der zudem noch aus seiner gewohnten Umgebung gerissen und in eine neue Schule gesteckt wird, ist da schon einmal ein guter Anfang. Dass er anders spricht, als seine Mitschüler, eröffnet der Verfasserin die Möglichkeit so nebenher das alltäglich Schulmobbing in ihren Plot einfließen zu lassen. Dazu gesellt sich ein vermögender NERD, der in der Schule gepiesackt wird, einsam ist und unseren Geschwistern beisteht.
Das erinnert ein wenig an bekannte Jugendbücher, auch an die Myers Holt Serie der Verfasserin, bietet dem jugendlichen Leser jedoch auch einen idealen Einstieg in die Handlung. Ohne Probleme können die Leseratten sich in die Figuren hineinversetzen, können mit ihnen Bangen, aber auch tatkräftig auf die Suche nach dem Verschollenen gehen. Das hat viel Abenteuerflair, bietet aber auch reale Ansatzpunkte wie die schulischen Probleme, die jeder aus eigener Erfahrung kennen dürfte, und entführt zudem in eine faszinierend andere Welt.
Fazit
Auch wenn der Roman mit der gefeierten Myers Holt Reihe noch nicht ganz mithalten kann, bietet "Das Geheimnis von Six" spannende Unterhaltung, thematisiert dabei tagtägliche Probleme und verwöhnt mit überzeugend gezeichneten Figuren.
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