Dreizehneinhalb

  • Baumhaus
  • Erschienen: Januar 2009
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Mal wieder keine gemeinsamen Ferien für die vier Freundinnen Carmen, Tibby, Lena und Bridget in diesem Sommer, in dem das Allerschlimmste passiert: Lenas kleine Schwester Effie macht sich an Tibbys Freund Brian heran - und haut dann heimlich ab, die JEANS im Gepäck. Verzweifelt trommelt Tibby ihre Freundinnen zusammen. Zu viert begeben sie sich auf die Suche, doch die JEANS bleibt verschollen. Dafür entdecken die Herzensschwestern etwas anderes ...

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Corinna Abbassi-Götte
6101

Jugendbuch-Couch Rezension vonOkt 2009

 Eine amüsante Brieffreundschaft

Kurzbeschreibung

Michele und Fotis sind Freunde. Brieffreunde. Seit neun Monaten schon schreiben sich die beiden 13jährigen Jungs offizielle Briefe, die ihre Lehrerinnen lesen und in denen steht, was Erwachsene hören wollen. Und sie schreiben sich parallel geheime E-Mails. Darin erzählen sie, was sie wirklich interessiert: Popmusik und italienische Arien, Fußball, Mädchen und Schule, der Geruch von gebratenen Zwiebeln und der Wunsch nach einer richtigen Familie
Fotis, der ruhige, gebildete Grieche, und Michele, der etwas chaotische Italiener, sind verschieden. Das stört sie aber nicht. Im Gegenteil. Fotis will Michele sogar in Triest besuchen. Dass ihr Treffen allerdings ein solch verrücktes Abenteuer wird, konnte keiner ahnen.
Pubertät ist ein gemeinsames Land, jenseits von Grenzen und Sprachen.

Eine Brieffreundschaft zwischen zwei 13jährigen Teenagern? Klingt zunächst unglaublich, doch dieses Buch beweist das Gegenteil!

Die beiden Schüler Michele aus Italien und Fotis aus Griechenland, zwei 13jährige völlig normale Teenager, sind die durchweg sympathischen Helden dieser Geschichte. Sie beginnen - eigentlich ganz untypisch in Zeiten des Internets – eine Brieffreundschaft, ohne sich vorher überhaupt schon einmal gesehen zu haben.

Zugegeben, so ganz freiwillig ist der erste Brief nicht geschrieben worden. Doch jede Freundschaft beginnt anders, und diese hier beginnt mit den Sätzen: 
"Lieber unbekannter griechischer Freund, entschuldige meine erbarmungslose Offenheit. Aber ich schreibe dir nicht freiwillig – man hat mich dazu gezwungen. Ich kenne dich nicht und habe auch keine Lust, dich kennenzulernen."

Schuld daran sind die Lehrerinnen der beiden, die es für eine außerordentlich tolle Idee halten, eine "Klassen-Brieffreundschaft" zu beginnen. Die Schüler finden dieses Projekt jedoch alles andere als toll, wie Micheles erster Brief deutlich beweist. Doch Fotis lässt sich durch dessen fast schon beleidigende Offenheit nicht abschrecken und schreibt zurück. Dumm nur, dass Fotis’ Lehrerin seine Briefe Korrektur liest und ausgerechnet mit seiner Oma befreundet ist, sodass er nicht offen und ehrlich schreiben kann. In seinen Briefen wirkt er daher wie ein streberhafter Langweiler.

Aus diesem Grund schreiben sich die beiden zusätzlich E-Mails, in denen es um die wirklich wichtigen Themen geht: Mädchen (und all die anderen Dinge, über die sie sich Gedanken machen). Außerdem führen beide eine Art PC-Tagebuch, sodass überaus amüsante Happy Days von Fotis und völlig verrückte Mike Files von Michele hin- und herwandern. So taucht man recht schnell und völlig problemlos in das Leben der beiden ein und lernt ihre Familien, ihre Freunde, ihre Schulen und ihre Hobbys kennen.

Obwohl Fotis und Michele sehr unterschiedlich sind, mag man sie beide gleich gern. Fotis ist in jedem Fall der Intelligentere und Besonnenere der beiden. Da seine Mutter beruflich viel unterwegs ist und sein neuverheirateter Vater keinen Platz für ihn hat, lebt er bei seiner Oma. Unglücklich ist er deswegen nicht, aber ein normales Familienleben ist ihm fremd.

Michele dagegen stammt aus einer liebevollen aber etwas lauten italienischen Familie. Er ist durchschnittlich in der Schule, offen und witzig, und mit seiner Meinung hält er nicht hinter den Berg. Auf die gefakten Vorzeigeenkel-Briefe von Fotis fällt er beispielsweise immer wieder herein.

Aus "Es grüßt dich" wird schließlich "Dein bester Freund", und irgendwann ist klar, dass sie sich persönlich treffen müssen. Und so erzählt der letzte Teil des Buches schließlich, wie Fotis in Italien und Michele in Griechenland landet.

"Wie schreiben zwei Schriftsteller aus Triest und Athen, die sich weder kennen noch die Sprache des jeweils anderen sprechen, zusammen ein Buch?"
Interessante Frage und gleichzeitig die Einleitung zu einem kurzen Anhang. Die Antwort lautet: genauso, wie sich Michele und Fotis Briefe schreiben, nur dass eine Übersetzerin zwischengeschaltet ist. Das letzte Kapitel, das davon handelt, wie sich Michele und Fotis treffen wollen, haben die Autoren schließlich gemeinsam in Athen geschrieben.

Leider bringt dies einen Bruch in der Erzählweise mit sich. Die bis dahin unterhaltende und lustige Schriftverkehr-Geschichte ist zwar immer noch interessant, nur leider wirkt sie durch vor allem Micheles Erlebnisse nicht mehr authentisch. Sicherlich erlebt er gerade das Abenteuer seines Lebens, doch lesen würde ich lieber seine lustigen Briefe und E-Mails an Fotis. So wird der letzte Teil dem vorangegangenen Brief- und E-Mail-Austausch mit all seinem Witz und seiner Lebendigkeit nicht mehr gerecht.

Fazit

Ein amüsantes Buch über eine griechisch-italienische Freundschaft, die recht außergewöhnlich mit einem erbarmungslos offenen, fast schon beleidigenden Pflichtbrief beginnt. Es gibt viel zu lachen, nur leider enttäuscht das unrealistische Ende des Buches ein wenig.

Dreizehneinhalb

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