Monsters of Verity - Dieses wilde, wilde Lied
Fürchtet euch vor den Monstern, die wir schufen
In Verity City, der Heimatstadt von Kate Harker und August Flynn, gibt es Monster. Beide sind sie Kinder der Anführer einer geteilten Megametropole. Sie leibliche Tochter, die sich ihrem Vater als würdige Nachfolgerin beweisen will. Er Adoptivsohn, erschaffen aus den Gräueltaten der Menschen. Um in dieser Stadt zu überleben, müssen beide ihrem Feind vertrauen. Auch wenn einer davon ein Monster ist.
Für alles Böse ein Ungeheuer
Gewalt erzeugt Gewalt. Hier erzeugt Gewalt Monster. Sei es eine Schlägerei, ein Mord oder ein Anschlag. Je nach Brutalität entsteht eine von drei Monsterarten: Die niedrigste Form sind die Corsai. So einfach sich diese Wesen auch manifestieren, so gefährlich sind sie; mit Klauen und Zähnen ausgestattete, unförmige Ungeheuer, die im Dunkeln auf ihre Opfer lauern. Malchai sind die zweite Kategorie. Vampirartige Bestien, welche auch tagsüber auf die Jagd gehen. Zu den gefürchtetsten Monstern gehören die Sunai. Sie sehen aus wie Menschen, können sich frei unter den Leuten bewegen und töten mit ihrer Musik. Ihre Schöpfung geschieht durch immense Gewalt, wie zum Beispiel bei einem Bombenattentat. August Flynn, der jüngste Adoptivsohn vom südlichen Anführer von Verity City, ist ein Sunai.
Zwei Häuser in Verity
Der nördliche und reichste Teil von Verity wird von einem Mann beherrscht: Callum Harker hat seine Stadt und die darin lebenden Monster fest im Griff. Nur eine Person kann er nicht kontrollieren: seine Tochter Kate. Das Mädchen möchte von ihrem Vater beachtet werden. So fackelt sie gleich zu Beginn der Geschichte einen Teil ihres Internats ab, nur um nach Hause zu dürfen. Papa lässt sich natürlich nicht gerne auf der Nase herumtanzen. Prompt steckt er Kate auf eine Eliteschule in Verity. Hier trifft Kate auf August, der inkognito ebenfalls die Schule besucht. Wer sich jetzt das große Liebesdrama erhofft, irrt sich. Denn ganz so zufällig ist das Treffen der beiden Jugendlichen nicht.
Plan B: Abhauen
Augusts Absichten liegen darin, als Monster unerkannt zu bleiben und seinen Feind zunächst zu beobachten. Dass Kate und August sich auf dem Schulgelände begegnen, liegt auf der Hand. Rasant wird die Geschichte als ein Hinterhalt auf Kate verübt wird. August, der ebenfalls bei diesem Anschlag anwesend ist, weiß nichts von dieser Tat. Kurzentschlossen rettet er Kate. Hierbei offenbart er seine wahren Fähigkeiten. Beide müssen aus Verity City fliehen, denn die Stadt bietet für keinen der beiden Kinder mehr Sicherheit.
Großstadtkonzert
Der Aufbau dieses Romans ist der eines Gesangsstücks. Bis zur letzten Strophe betört die Handlung, die wechselweise aus der Sicht eines der beiden Protagonisten erzählt wird. Dass Musik vor allem für August eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich aus seiner Erzählperspektive. Zu gerne möchte er sein Instrument, eine Geige, spielen, wohl bewusst, dass jeder Zuhörer dabei sterben kann. Dies treibt ihn regelmäßig zu inneren Konflikten, denn er möchte ein Mensch und kein Monster sein.
Kate ist mehr der rebellische Charakter dieses Romans. Sie lechzt förmlich nach der Aufmerksamkeit ihres Vaters und möchte sich als würdige Erbin beweisen. Denn ihrem Vater gelang, es einen Krieg zu beenden und die Monster in seiner Stadt zu kontrollieren. Leider muss das Mädchen erkennen, dass die Umwelt sie immer noch als Kind betrachtet.
Harmonisch ummantelt die dystopische Atmosphäre die Geschichte. Verity City ist eine von mehreren Megametropolen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Woraus diese hervorgehen und warum Gewalt Monster hervorbringt, wird in diesem Band nur ansatzweise erklärt.
Dass Monster kein Metall mögen und Kate metallverstärkte Fingernägel hat, sowie die häufige Aufzählung, wie viele dunkle Linien sich auf Augusts Körper befinden, gehören zu den wenigen Misstönen dieses Buches.
Fazit:
Victoria Schwab hat einen durchweg spannenden Dystopie-Roman geschrieben. Bis auf ein paar detailverliebte Wiederholungen hält die Geschichte einen steten Spannungsbogen. Auf eine Wiederkehr nach Verity City in Band zwei kann sich der Leser ganz und gar freuen.
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