Die Saga um die Tochter des Djinn geht in ihre letzte Runde
Willkommen zurück in der etwas anderen Welt aus 1001 Nacht. Nach wie vor steht Amani, eine Demdji, die sich der Rebellion angeschlossen hat, im Zentrum des Interesses. An der Seite des Rebellenprinzen Ahmed und dessen Bruder Jin kämpft die Scharfschützin für die Freiheit ihres Volkes. Dass ihr Vater ein Djinn ist, beschert ihr nicht nur besondere Kräfte, es macht sie auch zum Freiwild. Zudem kann sie als Demdji nicht lügen.
Sie gerät in Gefangenschaft, lernt den Sultan kennen und fürchten. Zwar gelingt ihr, unterstützt von ihren Freunden, die Flucht, doch hält sie die Stadt gefangen. Rund um die Stadt hat der Sultan mittels der Kraft, die er dem ermordeten Djinn entrissen hat, eine Kuppel aus flüssigem Feuer errichtet – die vielen Feinde seines Reiches können nicht herein, die Rebellen nicht heraus.
Doch es kommt noch schlimmer; die Anführer der Rebellion wurden gefangen genommen und in ein magisches Gefängnis gesteckt. Hier, hinter einer weiteren Feuerwand, sollen sie für den Sultan nach der ultimativen Waffe – die legendäre Weltenzerstörerin aus den Sagen – suchen. Sollten sie dabei einen grausamen Tod sterben, umso besser für den despotischen Herrscher.
Amani macht sich, begleitet von ihren Freuden, auf, die Rebellenanführer zu befreien – und muss dafür tief in ihre eigene traumatische Vergangenheit eintauchen ...
Der krönende Abschluss des Überraschungsbestsellers
Der erste Band der Amani-Trilogie war der Überraschungserfolg des Buchsommers 2016. Nach dem ebenfalls überzeugenden Mittelteil legt die Autorin nun den letzten Teil der Trilogie vor. Kann sie mit und im letzten Band die Erwartungen der Leser erfüllen? Das war die interessante Frage, die mich zu Beginn der Lektüre umtrieb.
Wie bislang steht die sympathisch menschlich gezeichnete Ich-Erzählerin weitgehend im Zentrum des Geschehens; auffallend ist hierbei, dass diese sich immer weiterentwickelt. Angesichts der Gefahren, denen sie ausgesetzt war, der Abenteuer, die sie überstanden hat und der Verluste, die es zu verarbeiten galt, ist sie vorsichtig, fast zögerlich geworden. Von dem einst spontanen, vorwärts preschenden Mädchen ist wenig übriggeblieben. Sie ringt mit sich, ob sie die Verantwortung, die plötzlich und ungewollt auf ihren Schultern lastet, überhaupt gewillt ist zu tragen, leidet unter den Verlusten, zweifelt viel.
Das Wiedersehen mit ihrer Heimat, den Bewohnern ihres Dorfes und ihrer Tante trifft sie tief und verunsichert sie weiter. Mehr noch ist sie gezwungen, weiter für das Allgemeinwohl Opfer zu bringen, die sie an den Rand der totalen Verzweiflung führen. Wie soll sie sich entscheiden? Was ist ihr wichtiger: ihre Liebe oder die Zukunft des Landes?
Das sind große Gefühle, viel Dramatik aber auch ein Fanal über den Mut, den die junge Frau in sich findet und offenbart.
Fazit:
Auch zum Finale hält die Autorin ihr Niveau, verzaubert uns durch ein faszinierendes Ambiente, das sie mit interessanten Eigenkreationen anreichert und mit einer überraschenden Handlung krönt.
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