I have a dream
- Gabriel Verlag
- Erschienen: Januar 2019
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Ausführliche und anregende Darstellung vom Leben Kings
Der Traum vom friedlichen Miteinander
Martin Luther King wäre am 15. Januar dieses Jahres 90 geworden. Ein Jubiläum, das der bekannte Biograph Alois Prinz als Anlass für ein Buch über die Ikone der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 50er und 60er Jahre nahm. Speziell auf junge Leser zugeschnitten, berichtet Prinz nicht nur von Kings Kampf für Gleichberechtigung, sondern auch von seinem Protest gegen den Vietnamkrieg, seinem Rednertalent und dem unerschütterlichen Traum an ein friedliches Zusammenleben.
Vom Baptistenprediger zum Helden der Bürgerrechtsbewegung
Prinz zeichnet den Weg des jungen King vom wohlbehüteten Pfarrerssohn über den ambitionierten Studenten bis hin zum gefeierten Prediger nach. Auf diesem Weg machte sich King mit den Lehren Mahatma Ghandis und Henry David Thoreaus vertraut, beides Philosophien, die sein Weltbild entscheidend prägen sollten: Christliche Werte gepaart mit kritischem Denken, Respekt dem Fremden gegenüber und der Glaube an die Vernunft eines jeden Menschen – Maßstäbe, die King das Unrecht in der amerikanischen Gesellschaft erkennen ließen und ihn schließlich zum Führer der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung machten.
Die umfangreichen Protestbewegungen begannen mit dem Busboykott in Montgomery 1955. Von diesem einschlagenden Ereignis ausgehend, folgten lange Jahre des Widerstands mit Demonstrationen, Kundgebungen und Friedensmärschen. King, der sich anfangs nicht in einer leitenden Position sah, war nicht nur moralischer Anführer, sondern auch Organisator und Sprachrohr der Bewegung, ein Amt, das ihn mehr als einmal ins Gefängnis brachte. Doch an dem Glauben an die Kraft des friedlichen Protestes hielt er fest. Diese Haltung brachte ihm 1964 den Friedennobelpreis ein. Nur vier Jahre später wurde er auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis erschossen.
Gelungene Geschichtsstunde für junge Leser
Anschaulich, mit einer Menge Anekdoten und einer Fülle von Zitaten, bringt Alois Prinz seinen (nicht nur jungen) Lesern das Leben und Wirken Martin Luther Kings näher. Dabei kommt er ohne aufgespielte Dramatisierung aus, schafft es auch, kritische Punkte anzusprechen und die Leitfigur der Bürgerrechtsbewegung aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Besonders hervorzuheben sind die eindrücklichen Beschreibungen des Lebens der dunkelhäutigen Bevölkerung im Amerika der 50er und 60er Jahre. Dies ist jedoch keine trockene Geschichtsstunde, denn Prinz’ Darlegungen sind stets auf den Punkt gebracht, durchweg spannend und teilweise erschütternd.
Fazit:
Ausführliche und anregende Darstellung vom Leben Kings, seines Weltbildes und einer bestürzenden Zeit, die noch nicht lange zurück liegt. Ein beeindruckendes und lehrreiches Buch, gerade in unserer heutigen Gesellschaft, die sich immer öfter mit dem vermeintlich Fremden konfrontiert sieht.
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