Die Abenteuer des Apollo: Das brennende Labyrinth
Viel rasante Action
Der Gott der Muse im Kampf gegen Caligula
Moment mal, Sie da draußen. Klappen Sie mal ganz schnell das Buch wieder zu. Ja, Sie meine ich, Sie unverschämter Sterblicher, der sich an meinem Niedergang weiden will!
Ha! Nicht genug damit, dass mich mein Vater Zeus in den Körper eines übergewichtigen, pickligen, mehr noch, menschlichen Jugendlichen gesteckt und auf die Erde verbannt hat, ich soll auch noch drei verrückte, überhebliche und gefährliche römische Kaiser daran hindern, fünf antike Orakel platt zu machen!
Zwei der drei unsterblichen Kaiser auf dem Weg zur Göttlichkeit hatten wir schon getroffen. Jetzt führt uns das Schicksal in Form einer weiteren Weissagung nach Kalifornien. Hier, tief im unterirdischen Labyrinth versteckt und von einer wahnsinnigen Hexe bewacht, die merkwürdigerweise meint, noch ein Hühnchen mit mir rupfen zu müssen, hält niemand anderer als Caligula ein Orakel gefangen.
Um die gute Dame mit dem zweiten Gesicht zu befreien, müssen wir nicht nur gegen riesenohrige Kämpfer antreten und Caligulas Luxus-Jacht-Flotte nach uralten römischen Legionärs-Sandalen durchforsten, sondern auch den Titanengott Helios befrieden.
Doch es kommt noch schlimmer, viel viel schlimmer, bleibt doch ein halbgöttlicher Mitstreiter und wahrer Freund meinerseits auf dem Feld der Ehre zurück.
Viel rasante Action unterfüttert mit jeder Menge Aussage
Apollo in Gestalt eines Menschen auf der Erde im Kampf gegen altrömischen Gott-Kaiser, das hat als Idee schon etwas.
Riordan hat uns ja in den fünf Bänden um seine "Helden des Olymp" bereits von den Nachfahren der römischen Götter, ihrem Camp und Abenteuern berichtet. Nun hat er mit dem geschickten Kniff, einen der Götter fallen zu lassen und als Mensch ohne seine besonderen Kräfte auf Abenteuer zu entsenden, eine etwas andere, frische Herangehensweise aufgetan. Dabei dürfen bekannte Figuren immer wieder Gastauftritte ablegen, werden ihre jeweiligen Biographien fortgeschrieben.
Vorliegend bricht der Autor eine Lanze für den Umweltschutz. Dieses Thema kam bereits in früheren Bänden immer wieder verklausuliert in dem jeweiligen Plot vor, allerdings nie so zentral, wie in diesem. Es geht um die Waldbrände, die Kalifornien heimsuchen, um den Raubbau, den der Mensch an der Natur betreibt und die Unverantwortlichkeit, mit der die jetzige Generation mit unserer Welt umgeht.
Ganz der Zielgruppe angepasst, schildert Riordan aber auch zwischenmenschliche Probleme. Eine Liebe, die erkaltet, da den Beteiligten bewusst wird, dass sie nicht wirklich zusammenpassen, problematische Eltern-Kind-Beziehungen, die Ablehnung von Menschen, die anders aussehen oder sich abweichend der üblichen Norm kleiden - alles Themen, die en passent angesprochen werden und bei denen Riordan für Toleranz wirbt.
Der Plot selbst kommt erneut humorvoll, sehr temporeich und voller Wendungen daher, der Dramatikfaktor bleibt mehr als hoch, jede Menge Kämpfe und Cliffhanger gilt es zu überstehen. Dass auch ein Verlust zu verkraften ist, fügt der Handlung eine traurige, aber auch realistische Note bei, die für noch mehr Glaubwürdigkeit sorgt. Zu erwähnen ist erneut die mustergültige und feinfühlige Übertragung von Gabriele Haefs ins Deutsche.
Fazit:
Auch der dritte Band um die Abenteuer des gefallenen Gottes Apollo wartet mit der gewohnten Mischung aus Götter, Sagen und Kämpfen auf - allerdings dieses Mal angereichert durch einen herben Verlust und mit einem wirklich fiesen Cliffhanger am Ende.
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