Der Klang der Täuschung
Nichts ist, wie es scheint
Im Auftrag der Königin soll die junge Diebin Kazimyrah einen Verräter ausfindig machen. Dieser soll sich im Grenzgebiet Höllenrachen befinden. Dort findet die junge Frau neben ersten Hinweisen auch einen Mann, der ihr Herz schneller schlagen lässt.
Pflicht oder Liebe?
In der Welt von Mary E. Pearson gibt es drei große Königreiche. Eines davon ist das Königreich Venda; dort wächst die Protagonistin dieser neuen Romanreihe auf. Kazimyrah aus Hellnebel, kurz Kazi, gehört zu den geschicktesten Dieben des Reiches. Nicht zuletzt trägt sie den Spitznamen „Zehn“, was bedeutet, dass ihr noch nie die Finger abgetrennt wurden. Aufgrund ihrer Geschicktheit wird sie von Königin Lia angeworben.
Nach einer Ausbildung als Rahtan bekommt Kazi den Auftrag, mit ihren Gefährten nach Höllenrachen zu reisen. Dies ist ein Grenzgebiet, welches sich zu keinem Königreich bekennt. Hier soll sich der Hochverräter Illarion finden. Illarion gilt als einer der Verantwortlichen des Großen Krieges.
Da die Regenten von Höllenrachen nicht sehr kooperativ sind, bedarf es einer geschickten Diebin, den Verräter außer Landes zu bringen. Für Kazi ist dies kein unmögliches Unterfangen, wäre da nicht der neue Gebietsherrscher Jase Ballenger. Er erweckt Gefühle in ihr, die sie ihre Pflicht beinahe vergessen lassen.
Liebe oder Lüge?
Jase Ballenger ist der zweite Protagonist, aus dessen Sicht die Handlung erzählt wird. Durch den überraschenden Tod seines Vaters muss er die Nachfolge als Patrei, so die Bezeichnung des Anführers, antreten. Der Fürstensitz heißt Torfeste, von hier regiert der junge designierte Regent mit seiner Familie über Höllenrachen. Da die Familie Ballenger Höllenrachen als eigenständiges Königreich sieht, werden Besucher aus Venda nicht gerne gesehen. Nicht zuletzt da auch innerhalb der Familie Intrigen gegen Jase gesponnen werden, sieht er in den Neuankömmlingen eine weitere Bedrohung für seine Herrschaft.
Bei dem ersten Aufeinandertreffen zwischen den Ballengers und den Gesandten aus Venda werden Jase und Kazi von ihren Gefährten getrennt. Dabei geraten die beiden in die Hände von Menschenhändlern. Aneinander gekettet gelingt ihnen jedoch die Flucht. In der Wildnis sind die Diebin und der Anführer gezwungen, zu kooperieren. Auf ihrer Rückreise nach Höllenrachen kommen sich Jase und Kazi langsam näher – Jase möchte die junge Frau schließlich sogar zu sich nach Torfeste nehmen. Nur widerwillig stimmt Kazi zu.
In Wirklichkeit erhoffte sich die Diebin in die Festung zu kommen, denn bereits seit ihrem Eintreffen in Höllenrachen vermutet sie dort den Verräter Illarion
Keine leichte Kost für Einsteiger
Mit Klang der Täuschung beginnt die neue Saga Die Chroniken der Hoffnung der Autorin Mary E. Pearson. Die Schriftstellerin hat ein sehr detailreiches Werk erschaffen, welches Fantasy-Leser zügig in seinen Bann zieht. Problematisch wird die Geschichte, wenn der Leser die Welt der Autorin nicht kennt. Pearson wirft Neueinsteiger einfach so ins kalte Wasser. Auch wenn hier neue Helden eine neue Saga beginnen und die Protagonisten von Die Chroniken der Verbliebenen nur am Rande erscheinen, wäre ein Glossar bei einigen Wörtern hilfreich gewesen.
Abgesehen von diesem Manko hat die Autorin Figuren mit einer bewegten Vergangenheit erschaffen. Gekonnt wird das Vergangene in die laufende Handlung eingeflochten, sodass eine Spannung entsteht, die den Leser mitreißt.
Fazit
Klang der Täuschung ist eine durchweg spannende Fantasy-Geschichte. Einzige Voraussetzung: Man sollte zuerst die Chroniken der Verbliebenen gelesen haben. Sonst fällt es den Lesern schwer, tief in die Welt von Mary E. Pearson einzutauchen.
Deine Meinung zu »Der Klang der Täuschung«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!