Dieses Universum wird getragen von Gleichgewicht. Jede Anomalie muss verschwinden
Schwingen aus Rauch und Gold ist der erste von zwei Teilbänden des Romans Ashes and Souls. Die Handlung spielt, abgesehen von wenigen Szenen, in Prag. Es gibt drei Hauptfiguren in zwei Welten, der der Menschen und der Ewigen.
Mila, die Protagonistin aus der Welt der Menschen, verlässt nach dem Tod ihrer Mutter Berlin und reist nach Prag, auf der Suche nach Leuten, die ihre Mutter kannten. Sie hat ihre Jobs in einer Bücherei und einem kleinen Café gekündigt und die Schule abgebrochen – das Abitur muss warten. Alles sieht nach Neuanfang aus, nach einem Aufbruch. Die vorläufige Richtung geben ihr eine Adresse in Prag und ein altes Polaroidfoto vor. Die Reise wird zugleich zur Suche nach Milas Wurzeln. Weiter hofft sie auf eine Erklärung dafür, warum sie über eine Fähigkeit verfügt, die sie als Fluch versteht, weil sie keinerlei Vorteil in ihr erkennt: Mila sieht die Menschen entweder in Farbe oder in Grau. Die Grauen sind vom bevorstehenden Tod gezeichnet, ohne dies zu wissen.
Ein Mensch als Störgröße im Gleichgewicht der Welt
Die zweite Welt ist die des Übernatürlichen, in der die Ewigen existieren. Einer von ihnen ist Tariel, den wir bereits im Prolog kennenlernen. Zwölf Jahre vor Beginn der Gegenwartshandlung bemerkt Tariel, dessen Aufgabe darin besteht, die Balance der Welt zu überwachen und zu erhalten, dass eine Anomalie existiert, die die Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen droht. In den Folgejahren hat er die Ursache gesucht. Er hat Mila als verantwortliche Größe ausgemacht, nennt sie die Anomalie, die es zu beseitigen gilt. Dadurch weckt er das Interesse des zweiten Protagonisten aus der Welt der Ewigen: Asher, der noch eine offene Rechnung mit ihm begleichen will. Mila, Tariel und Asher treffen erstmals in einem Prager Café aufeinander. Asher und Mila verlieben sich ineinander. Aus der Dreierkonstellation folgt eine Fraktionsbildung im Himmel, mit bösen Konsequenzen.
Auch Ewige werden abgemahnt
Die Ewigen sind Wesen, die Engeln ähneln, wie wir sie aus dem Katholizismus oder der Esoterik kennen - gelegentlich auch mit Flügeln – aber keine sind. Der Katholizismus spielt ohnehin keine Rolle in diesem Roman. Der Himmel mit seinen Ewigen hat mehr Ähnlichkeit mit der irdischen Welt. Er scheint ein riesiger Verwaltungsapparat zu sein. Durch dieses vertraute System von Recht und Ordnung ist die Welt der Ewigen nicht ganz so fremd, und wir bekommen leichter Zugang zu ihr.
Es gibt eine Hierarchie, an deren Spitze jedenfalls kein Gott steht, sondern ein Rat, der sich zusammensetzt aus den drei ältesten Ewigen Ahru, Raquel und Artas. Weiter gibt es in dieser Bürokratie eine Rechtsabteilung als Aufsichtsinstanz. Vor allem aber ist auch dieses himmlische System unvollkommen, fehlbar, in vielen Dingen eine spiegelbildliche Entsprechung der Menschenwelt.
Kommt ein ewiges Wesen einem Menschen zu nahe, führt dies zu einer Störung der Balance, das System gerät aus dem Gleichgewicht. Aber wenn schon diese Art von Nähe zum Problem wird, was geschieht dann erst, wenn Asher und Mila ihren Gefühlen folgen? Hebt ihre Liebe die Welt aus den Angeln? Das ist ein zentrales Thema des Romans.
Der Ton der Erzählung ist eher konversational
Der Erzählstil lädt die Leser ein, Teil der vermittelten Erlebnisse und Erfahrungen zu werden. Allerdings unterscheiden sich die Figuren sprachlich nur wenig. Erzählt wird in der dritten Person Singular, die sich jedoch sehr nahe an den drei Figuren Tariel, Mila und Asher befindet.
Zu Beginn der Geschichte werden Informationen aus verschiedenen Zusammenhängen geliefert, wodurch eine Zeitlang Unklarheit herrscht, die bei den Leserinnen Neugier verursacht, aber bald aufgelöst wird. Sie erfahren viele Details aus einer Welt, die in ihrer Gesamtheit in Schwingen aus Rauch und Gold noch nicht erfassbar ist. Warten wir also auf die Fortsetzung der Geschichte
Fazit
Als Paranormal Romance mischt Schwingen aus Rauch und Gold das Reale mit der Fantastik und reichert es um eine Romanze zwischen einem Menschen und einem übernatürlichen Wesen an. Ava Reed hat die herrschende Vorstellung von Engeln mit eigenen Ideen verknüpft. Dadurch verlieren sie insbesondere ihre ätherische Seite, wirken menschlicher und damit zugänglicher, was für die Story wichtig ist.
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