Wundervoll und superkomisch, was so in Rob C. Fitzgerald steckt!
Als die neue Mitschülerin in der Klasse vorgestellt wird, trifft es Rob C. Fitzgerald, 13, wie ein Blitz! Er ist schockverliebt! Aber neben dem Umstand, dass Rob niemandem offenbaren kann, wofür das „C.“ in seinem Namen steht (das wäre doch zu peinlich), kann er auch der zauberhaften Destry Camberwick nicht seine Gefühle gestehen. Aber wie kann ein ganz unauffälliger, stinknormaler, nicht mit speziellen Talenten ausgestatteter australischer Teenager das Herz des schönsten Mädchens des Kontinents gewinnen? Rob muss sich vieles einfallen lassen. Er muss zum Fußballstar seiner Schule avancieren, er muss zum heldenhaften Hundeausführer werden, er muss in der Talentshow bestehen – und das alles nur um Destrys Aufmerksamkeit zu erringen. Als ob das nicht allein reichen würde, hat Rob auch zuhause noch eine volle Agenda, möchte er doch auch endlich ergründen, warum sein granteliger, uralter Opa so ein alter Knurrhahn wurde, ob das allergrößte für seinen Vater tatsächlich nur ein doofes Spiel mit Schlägern und Löchern namens Golf ist und dann gilt es auch noch herauszufinden, wer ihm diese eigenartigen Nachrichten schickt und ihn zu weiteren „Heldentaten“ herausfordert.
„War Destry nicht der Name eines berühmten Revolverhelden im Wilden Westen“, fragte Dad.
Barry Jonsberg lässt seinen Helden Rob Fitzgerald als Ich-Erzähler und mit trockenem Humor aus seinem Leben berichten. Neuerdings treibt ihn insbesondere ein großes Problem um: Was kann man nur tun, um IHRE Aufmerksamkeit zu erwecken? Diese Frage hat sicherlich schon Generationen von Teenagern umgetrieben und natürlich geht es Rob nicht besser. Immerhin – er kann sich bei seinem griesgrämigen Großvater „Pop“ und seinem wortkargen Freund Andrew Schützenhilfe holen, allerdings sollten ihre Ratschläge lieber mit Vorsicht angegangen werden, können sie doch das Chaos noch verstärken.
Mir gefiel an dem Buch gut, wie offen Rob mit seiner Familie und seinen Freunden seine Fragen und Probleme anspricht und auch an der Geschichte seiner Familie besonders interessiert ist. Jonsberg zeigt einfühlsam, wie sich unser Held vom Jugendlichen langsam zum Erwachsenen entwickelt und beginnt, sich bewusst für seine Umwelt zu interessieren und einzusetzen. Ein besonderes Schlaglicht fällt hier auch auf die Familiengeschichte und die Beziehung zu Großvater Pop. Hier hat der Autor berührende Momente geschaffen, bei denen ich mich auch fragte, warum ich mit meinen Großeltern niemals solche Gespräche geführt habe. Witzig sind dagegen verschiedene Nebenpersonen eingesetzt, so die Lehrerin Mrs Pritchett, die schon fast auf magische Weise immer dann aufzutauchen scheint, wenn es der Klassenrowdy Daniel Smith einmal mehr auf den Helden abgesehen hat.
„Destry Camberwick. Das ist kein Name, das ist eine Rockband aus den Achtzigern.“
Ein so tolles, witziges, geistreiches Buch sollte dann auch sicherlich mit mehr als acht Punkten bewertet werden und damit wären wir dann bei den beiden Sachen, die mir nicht ganz gefielen: Ich mochte den letzten und entscheidenden Twist nicht. Dazu muss ich sicherlich sagen, dass das allein eine persönliche Einschätzung ist, denn andere finden gerade den besonders toll. Ich aber war der Meinung, dass schon die Probleme des ganz durchschnittlichen Rob Fitzgerald so beeindruckend und präsent geschildert wurden, dass der finale Dreh, der zum Teenager Rob C. Fitzgerald führte, in meinen Augen nicht nötig gewesen wäre. In diesen Zusammenhang fällt auch mein zweiter Kritikpunkt, dass bei einem finalen Schlagabtausch ein paar Hiebe ausgetauscht werden, die für meinen Geschmack einiges, was vorher liebevoll aufgebaut wurde, wieder in Frage stellen.
Fazit
Barry Jonsberg erzählt mit trockenem Humor und witzigen Situationen aus dem speziellen Leben des eigentlich ganz durchschnittlichen Teenagers Rob Fitzgerald. Das ist mitreißend, komisch und auch berührend und macht allen Teenagern Mut, zu ihren Besonderheiten – oder auch zu ihren ganz normalen Durchschnittlichkeiten – zu stehen.
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