Die Rückkehr der Magie
„Das hat Baba sich gewünscht, wird mir im Vorbeigehen klar. Für diesen Jungen und alle anderen. Dass sich nach diesem Tag niemand mehr verstecken muss. Es ist Zeit, dass mein Volk in der Sonne steht.“
Zélie, Amari und Tzain haben es geschafft: die Magie ist zurück! Doch alles läuft anders ab als geplant. Plötzlich sind auch die Adligen im Besitz von Magie und setzen diese skrupellos gegen ihre Feinde ein. Der Befehl kommt von höchster Stelle – der Königin. Zélie weiß, nur wenn der Thron stürzt, werden sie endlich alle frei sein. Doch dafür muss sie ihre Freundin Amari verraten…
Der Thron: Freiheit oder Gefängnis?
Die drei Helden haben allerlei Opfer gebracht, um die Magie zurückzuholen: Zélie und Tzain müssen Freunde zurücklassen und Baba begraben, Prinzessin Amari ihren Vater, den König, töten und sich gegen den eigenen Bruder stellen. Doch nun hat sich ihrer aller Wunsch erfüllt und die Magie fließt wieder in Orïsha. Es fehlt nur noch Amaris Weg auf den Thron, um das verwüstete Land zu einen und wieder aufzubauen.
Doch die Königin macht ihr einen Strich durch die Rechnung und hetzt den Adel gegen die gemeine Bevölkerung auf, mit dem Ziel, die Magie ein für alle Mal zu vernichten. Dafür setzt sie selbst welche ein, eine besonders mächtige Form, die es ihr erlaubt, jene von anderen auszusaugen, um die eigene Kraft zu stärken. Zélie, Amari und Tzain schaffen es gerade so, zu entkommen, wissen aber nun, dass sie mit aller Härte gegen die königliche Familie vorgehen müssen.
Ein Krieg entbrennt mit hohen Verlusten auf beiden Seiten und keiner will nachgeben. Auch zwischen Amari und Zélie kracht es gewaltig, die Freundinnen werden zu Fremden. Kann es da noch eine Lösung für alle Beteiligten geben?
Der Krieg wird unaufhaltbar
Endlich ist es soweit: Nach dem spannenden Ende von Children of Blood and Bone setzt Tomi Adeyemi nahtlos an. Sie schickt ihre Helden auf gefährliche Missionen, es wird noch brutaler, noch zerstörerischer. Irgendwann kommt man in dem Buch an einen Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt. Genau da ist die große Schwäche der Geschichte: Es scheint, als manövriere sich die Autorin immer mehr in ein Schlamassel hinein, das kein zufriedenstellendes Ende mehr hergeben kann – oder die Autorin überrascht uns im finalen Band alle.
Vor allem die Beziehung zwischen Zélie und Amari wird zerstörerischer: Beide pushen sich immer weiter, wollen nicht nachgeben, und begehen einen Fehler nach dem anderen – bis es Amari ist, die etwas Unverzeihliches tut. Wie soll da noch etwas draus entstehen? Vielleicht fehlt mir auch einfach die Fantasie, mir eine Lösung vorzustellen.
Sieht man davon ab, bleibt die Handlung konstant spannend. Adeyemi schreibt mit einer Konsequenz, die viele Autoren missen lassen. Sie hat eine wilde Welt erschaffen, mit einer eigenen Sprache und einer faszinierenden Kultur, die auszusterben droht. Man lernt mit jeder Seite mehr über Orïsha und seine Bewohner, und merkt dabei nicht, dass das Buch auch schon wieder ausgelesen ist – natürlich mit einem fiesen Cliffhanger.
Fazit
Children of Virtue and Vengeance bietet ein dickes Paket an Magie, Kultur und Spannung. Hoffentlich verrennt sich Tomi Adeyemi nicht in ihrer Geschichte, sondern schließt die Trilogie sinnvoll mit einem Knall ab.
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