Jung, weiblich und superschlau
Greer ist 15 und eine der besten Schülerinnen in ihrer Schule. Sie ist stolz auf ihre Intelligenz, macht sich im täglichen Leben allerdings klein und trägt die T-Shirts ihres Vaters. Denn ihr Busen ist schmerzhaft groß.
Dann lernt Greer den neuen Schüler Jackson kennen, einen netten und offenen Jungen, der bald mehr werden könnte als nur ein Bekannter. Doch Greer kann nur an den Makel an ihrem Körper denken, der immer mehr Raum in ihren Gedanken einnimmt und verhindert, dass sie unbefangen auf Leute zugehen kann.
Und auch Jackson und seine kleine Schwester haben Probleme und unterschiedliche Wege entwickelt, um mit ihren Entwurzelungen, bedingt durch die ständigen Umzüge der Familie, umzugehen.
Für die drei wird sich in diesem Schuljahr einiges ändern.
„Es gibt auch Menschen, die für manches gerne im Mittelpunkt stehen und für anderes nicht.“
Greer ist normalerweise ein aufgeschlossenes Mädchen, dazu schlagfertig, sarkastisch und lustig. Doch ihre Gedanken kreisen ständig um ihren Oberkörper, genauer gesagt ihren Busen. Der ist so groß und schwer, dass er ihr täglich Schmerzen bereitet. Das führt zum Problem, einen BH zu finden, der gut stützt, den gesamten Busen bedeckt UND gut aussieht.
Nach verschiedenen verletzenden Begegnungen und Blicken, ist ihr Selbstbewusstsein auf einem Tiefststand. Ein normales Leben scheint ihr unmöglich. Leider hat sie das Gefühl, sich niemandem anvertrauen zu können, nicht ihrer Mutter und auch nicht ihrer besten Freundin Maggie. Dann trifft sie Jackson, und sie versucht vergeblich sich nicht ihn zu verlieben. Was wird passieren, wenn sie sich näher kennenlernen. Wird er sie abstoßend finden?
Nachdem sie jahrelang Sport gemieden hat – welche intelligente Person braucht schon Sport –, entdeckt sie ihr Talent für Volleyball und plötzlich wird es ihr wichtig ins Team der Schule aufgenommen zu werden. Mit Unterstützung der anderen Mädchen und dem richtigen, aber superteuren BH wird es ihr möglich, mehr von sich zu zeigen und neues Selbstbewusstsein und Freundschaften zu entwickeln.
Offene Worte, Spaß und viel Erkenntnis
Meine Augen sind hier oben ist ein sehr offenes, oft sarkastisches und überaus gefühlvoll geschriebenes Buch über die Veränderung des Körpers in der Pubertät und vor allem auch über die Vielfalt der menschlichen Körperformen. Das Buch vermittelt wichtige Denkanstöße für Teenager, den eigenen Körper auch mal in einem positiveren Licht zu betrachten und dessen Stärken hervorzuheben.
Während Greer unter ihren Brüsten leidet, erkennen immer mehr Leute ihr Problem und sie merkt, dass sie nicht allein ist. Insbesondere realisiert sie, dass ihr schmerzender Körper trotz allem auch zu guten sportlichen Leistungen fähig ist.
Laura Zimmermanns Erzählweise ist locker, witzig und emotional zugleich. Sie spricht ihre Zielgruppe in einem unbefangenen Ton an und spiegelt in ihren Schilderungen Situationen wider, die im Teenagerleben nun einmal vorkommen – egal, ob es um die Oberweite oder um andere vermeintliche Makel geht, die nicht so in das ideale Raster passen wollen.
Fazit
Meine Augen sind hier oben ist ein wichtiges Buch über das tägliche Leben eines heranwachsenden Mädchens, die erste Liebe und vor allem auch über die Bedeutung von Vertrauen und Hilfsbereitschaft im menschlichen Miteinander. Die aus Greers Sicht erzählte Geschichte macht Spaß zu lesen, gibt einen wichtigen Einblick in die Entwicklung des weiblichen Körpers und ist ein richtig guter Beitrag zur feministischen Jugendliteratur.
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