Vielversprechender Anfang, enttäuschendes Ende
„Die Welt vergaß ihre Helden immer. So war es nach jedem Krieg und jeder Katastrophe.“
Die Reise durch die Zeit geht weiter: Malcolm, Damon, Wilbur, Amanda und Jenny müssen sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen, um die Zukunft zu retten. Doch was haben die fünf ungleichen Jugendlichen mit dem Schicksal der Welt zu tun? Die Antwort offenbart sich nur zögerlich, schließlich aber ist jeder von ihnen gefragt, um den Niedergang der Menschheit aufzuhalten.
Vom Jahr 2003 bis nach 2134
Damon und Amanda haben die Antworten nach ihren Vergangenheiten bereits gefunden; nun stehen noch Malcolm, Wilbur und Jenny an. Während Wilburs Schicksal bereits im Mutterleib begann, erlebt Wilbur seine Wandlung im Heim, wo er wegen seiner Aufmüpfigkeit in den lichtlosen Keller gesperrt wird. Hier entscheidet sich seine weitere Zukunft: Tätowierungen, die seinen ganzen Körper zieren, werden ihm die Kraft geben, die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten. Doch wie sollen diese Zeichen auf seine Haut gelangen?
Jennys Schicksal indes scheint in der fernen Zukunft zu liegen, in einer Zeit, wo die Menschheit gegen den Hungertod ankämpfen und dafür großen Einfallsreichtum an den Tag legen muss – doch die Umsetzung wird die Gegenwart in einem Maße beeinflussen, dass fünf außergewöhnliche Jugendliche auf den Weg geschickt werden müssen, um eine Vernichtung zu verhindern. Hier schließt sich der Zeitkreis, der bald von den Helden unterbrochen werden muss, bevor es die andere Seite kann…
Spannungslevel: niedrig
Trotz eines genialen Covers, das gestalterisch und farblich zum ersten Teil passt, endet diese Dilogie mit einem Seufzer. Was eigentlich eine Steigerung hätte werden müssen, bleibt weit hinter Beast Mode: Es beginnt zurück. Man hat sich wie in einem Videospiel gefühlt, in dem es nur eine einzige Richtung gibt; ein Level nach dem anderen wird abgehakt, man erwartet keine großartigen Überraschungen und ist dementsprechend wenig motiviert, weiterzumachen.
Vielleicht wären zu viele unbekannte Größen zu unglaubwürdig, da bekanntermaßen Zeitreisegeschichten schnell den Kopf rauchen lassen und sich Logikfehler einschleichen. Doch das wäre in diesem Falle zu verkraften gewesen, wenn das Buch mehr Spannung und vor allem Überraschungen geboten hätte; so blieb die Geschichte vorhersehbar und ohne große Entwicklungen.
Die größte Enttäuschung war jedoch das Ende: Je weiter die Seitenzahlen voranschritten, desto zweifelnder wurde man, dass noch ein großer Knall kommt, ein spektakulärer Schluss, sodass zumindest das Aushalten es wert gewesen wäre. Doch da war noch nicht einmal ein Puff; auf einmal war alles vorbei, alle waren glücklich und eine für alle akzeptable Lösung war gegeben. Da habe ich deutlich etwas anderes erwartet.
Zumindest die Charaktere sind sich treu geblieben und haben sich untereinander mehr und mehr zusammengerauft, sind sogar zu verlässlichen Gefährten geworden. Dadurch hat man sich nicht völlig verloren gefühlt beim Weiterverfolgen der Geschichte. Insbesondere Damon war immer wieder für einen Lacher gut. Und schlussendlich war die Neugierde groß, wie die Geschichte ihr Ende findet.
Fazit
Beast Mode: Gegen die Zeit ist weit hinter den Erwartungen geblieben, nicht zuletzt wegen des unspektakulären Endes. Flüssiger Schreibstil und sympathische Charaktere haben jedoch die Lesefreude gerettet.
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