Ein spannender Mix unterschiedlichen Themen
Jordan und Max begegnen sich nur zufällig und sind zuerst einander nicht wirklich angetan. Doch dann lernen sie sich kennen und lieben. Beide plagen aber Probleme, die sie vor dem anderen nicht breitschlagen wollen, und gefährden dadurch eine gemeinsame Zukunft, die gerade erst begonnen hat...
„Ich habe die Kraft, meine Gedanken zu ändern. Die habe ich immer. Ich habe die Kraft, das alles einfach wegzulächeln.“
Jordan ist sehr introvertiert, hält nicht viel von sich und schreibt am liebsten Gedichte, um seine Gedanken zu sortieren. Sein Vater stirbt nach kurzer Krankheit, seine Mutter wird darüber psychisch krank. Um das Haus behalten zu können, versucht er, den alten Food-Truck seines Vaters wieder ans Laufen zu kriegen. Dabei lernt er Max kennen, der gerade mit seiner Mutter einkaufen geht.
Max ist das Gegenteil von Jordan: offen und beliebt, scheinbar sorglos. Als er Jordans missliche Lage bemerkt, will er ihm helfen und in den Ferien beim Verkauf unterstützen. Da Max leidenschaftlich gerne kocht, kann er auch einige Rezepte beisteuern und so den Verkauf ankurbeln. Doch hinter der fröhlichen Oberfläche steckt eine tiefsitzende Angst, die sich aus einer nächtlichen Begegnung mit einem Studenten ergab, der kein Nein akzeptieren konnte.
Diese Angst bricht immer wieder aus ihm heraus und verhindert eine intimere Beziehung zu Jordan. Jordan bezieht dies natürlich schnell auf sich und wird immer unsicherer. Beide brauchen einander, um ihre inneren Dämonen zu besiegen, bevor diese größere psychische Probleme auslösen. Doch wie soll man anfangen, wenn man gelähmt ist von der Vorstellung, seine Probleme zu teilen?
Mit Trigger-Warnung
Bill Konigsberg hat sich eine große Ladung schwieriger Themen vorgenommen, die er hier behandelt. Daher stellt der Verlag gleich zu Anfang eine deutliche Trigger-Warnung auf. Trotz der Fülle hat der Autor eine angenehme Balance geschaffen, wie die Probleme der Jungs auftreten und sich auswirken. Dabei erscheint alles sehr glaubwürdig und nicht überspielt, weshalb man sich gut in das Gefühlsleben der beiden hineinversetzen kann.
Jordan und Max sind zwei sehr sympathische Charaktere, die man schnell annimmt. Beide dürfen abwechselnd aus ihrer Sicht erzählen, wodurch man in ihre Gedanken tauchen kann, die mehr darüber preisgeben, wie es in ihnen aussieht. Daneben haben sie jeweils zwei tolle Freunde, die zwar sehr speziell, aber ein großer Halt sind.
Erfrischend ist, dass nicht zu sehr auf der Homosexualität der beiden herumgeritten wird, sondern der Fokus klar auf ihre Unsicherheiten und psychischen Probleme gelegt wird. Dadurch wird nicht das Schwulsein als mögliches Problem behandelt, sondern als Normalität inmitten der „echten“ Probleme.
Fazit
Insgesamt ist es eine sehr berührende Geschichte mit Tiefgang und einer ausreichenden Portion Liebe. Die Homosexualität der beiden Protagonisten ist nicht zu sehr im Vordergrund; es geht einzig um zwei Teenager und wie sie mit ihren Problemen umgehen.
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