Land of Stories: Die Macht der Geschichten

Eine gigantische Armee aus literarischen Schurken hat sich im magischen Land breitgemacht und bedroht nun die Königreiche. Nur knapp können die Herrscher*innen einer Hinrichtung entkommen. Conner und Alex müssen selbst eine Armee auf die Beine stellen – und haben dafür eine lange, ungewöhnliche Reise vor sich...

„Zwei Flügeltüren dahinter schwangen auf, und der Maskenmann trat hindurch. Sein gesamter Kopf wurde von einer Maske aus Rubinen und anderen Edelsteinen verhüllt; nur für die Augen waren zwei Schlitze ausgespart.“

Der Maskenmann und seine große Armee haben mittlerweile das magische Land erreicht. Währenddessen versuchen die Geschwister, eine Lösung zu finden und selbst eine mannsstarke Armee zusammenzustellen. Gerade Conner, der sonst immer hinter seiner begabten Schwester zurückstehen muss, hat die rettende Idee: Wann immer ihm in der Schule langweilig wurde, hat er sich seine eigenen Geschichten ausgedacht – und die strotzen nur so vor starken Persönlichkeiten: ob wilde Piratinnen, galaktische Cyborgs oder unzählige Mumien, Conners Fantasie kennt keine Grenzen.

Daher wollen sie den mächtigen Zauber ihrer Großmutter nutzen, um in Conners Geschichten zu reisen. Doch wie bringt man seinen eigenen Schöpfungen bei, dass sie eigentlich erschaffen wurden und Teil einer Erzählung sind? Die Geschwister müssen so manches Abenteuer erleben und einiges an Überzeugungskunst leisten, um immer mehr Soldaten für den großen Kampf zu rekrutieren…

Irgendwie ein Übergangsband, aber irgendwie dann doch nicht

Eigentlich wirkt dieses Buch als große Vorbereitung auf den finalen Band, der im Herbst 2021 erscheinen wird. Erst da wird geklärt werden, ob die Anstrengungen, die die Geschwister auf sich genommen haben, sich auszahlen. Doch nicht das ist der Grund, wieso dieses Buch heraussticht, sondern die Reise durch die von Conner erfundenen Geschichten, die es zu einer Geschichtensammlung in einer Geschichte macht. Wer, wenn nicht Chris Colfer, vermag da den Überblick zu behalten und darüber hinaus noch einige Nebenstorys hinzuzufügen, die eine nötige Pause von der Haupthandlung bieten.

Besonders schön ist, dass auch endlich die Mutter der Zwillinge verstärkt in den Fokus rückt und dabei unfreiwillig einige komische Momente bietet. Dieses Ausschöpfen jedes einzelnen Charakters ist eine der Stärken, die der Autor immer wieder unter Beweis stellt. Dadurch wird auch der vorletzte Band der Reihe zu einem Lesegenuss, den man allzu schnell beendet hat.

Fazit

Mittlerweile der fünfte Band, und man hat noch lange nicht genug: Spannend, witzig und mit viel Fantasie beweist Chris Colfer, dass er zu den Großen gehört.