Macht Platz für die Vampire!
In Edinburgh leben eine Vielzahl von Huntern und haben dort ihre Basis – darunter auch Cain und Warden, die sich jedoch möglichst aus dem Weg gehen. Einst verband sie eine tiefe Freundschaft; doch dann haben sie sich einander tief verletzt und einen Graben geschaffen, der nicht zu überwinden scheint.
„Keinem übernatürlichen Wesen, das Jagd auf Menschen machte, war daran gelegen, dass seine Opfer von seiner Existenz erfuhren und womöglich Gegenmaßnahmen ergriffen.“
Cain ist eine Blood Huntress, die sich als solche hauptsächlich auf die Jagd auf Vampire begibt. Doch dabei ist eine wichtige Regel zu beachten: Jage niemals allein! Normalerweise hält sich Cain daran, da sie eines Tages das Quartier leiten und sich daher keine Fehler erlauben will. Doch als ihr eines abends ein Vampir über den Weg läuft, kann sie nicht verantworten, auf ihren Kampfpartner und Cousin Jules zu warten. Daher erledigt sie ihn allein.
Blöderweise beobachtet sie Warden dabei – und der ist überhaupt nicht gut auf Cain zu sprechen. Einige Jahre zuvor wurden seine Eltern von Vampiren angegriffen; sein Vater starb, seine Mutter liegt seitdem im Koma. Warden, der vor Rache nicht mehr klar denken kann, will sich blindwütig auf die Jagd begeben. Doch Cain meldet ihn, aus Angst, ihn zu verlieren – etwas, das Warden ihr nicht verzeihen kann.
Nun verrät Cain also ihren Alleingang, und prompt wird nicht nur sie zur Strafarbeit, sondern auch Warden für seine riskanten Vampirjagden verdonnert – ein Zustand, der für beide unangenehm ist. Doch ihre Streitereien geraten in den Hintergrund, als Jules nach einem Vampirangriff wie vom Erdboden verschluckt ist. Nun ist es an Cain, jedwede Vernunft über Bord zu werfen …
Von London nach Edinburgh
Das Projekt über die Midnight Chronicles ist sehr ambitioniert, da insgesamt sechs Bände geplant sind, die im Wechsel von den Erfolgsautorinnen Laura Kneidl und Bianca Iosivoni aufgebaut werden. Ob es nun am Autorenwechsel liegt, oder die Stimmung in Edinburgh eine andere ist: Der zweite Teil der Reihe weiß um einiges mehr zu überzeugen.
Während zuvor Roxy und Shaw in London auf Geisterjagd gingen, stehen hier die Vampire im Mittelpunkt – wenngleich man Elemente wiederfindet, die sich offenbar durch sämtliche Bücher ziehen, um sich schließlich zu einem gemeinsamen Plot zu vereinen. Auch darf man altbekannte Protagonisten wieder begrüßen – wobei Cain und Warden hier das Steuer übernehmen. Tatsächlich wirken sie auch sympathischer und ihre gemeinsame Geschichte überzeugender.
Auch auf Spannungsebene darf man einiges mehr erwarten: Nicht nur scheinen die Vampire einiges mehr auf dem Kasten zu haben, sie bescheren den Huntern und den Lesern auch eine ganz besondere Überraschung, die das Lesen zu einem Spießrutenlauf werden lässt und das Blut ordentlich in die Höhe treibt, um schließlich in einer unerwarteten Wendung zu enden, die das Kräfteverhältnis ordentlich durchrüttelt. Von diesen unvermittelten Spannungsfahrten darf es in den folgenden Büchern gerne mehr geben!
Fazit
Eine deutliche Verbesserung zum ersten Band, beschert Blutmagie ein ordentlich konstruiertes Setting, kampfbereite Protagonisten und ein Finale, das einem Reihenende würdig ist.
Bianca Iosivoni, Laura Kneidl, LYX
Deine Meinung zu »Midnight Chronicles - Blutmagie«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!