Warum ausgerechnet er?
Es hat sich alles richtig angefühlt in Josis Leben. Bis ihre Freundin Fi in ein Internat muss und nicht mal mehr unbeschränkt mit Josi chatten kann. Außerdem ist da der neue Junge in der Klasse, Lasse, der Josi ganz gehörig auf den Nerv geht. Als wäre das nicht genug, benimmt sich auch Josis Mutter plötzlich irgendwie anders: Sie datet sich mit einem Mann. Josis Leben wird ganz schön durcheinandergewirbelt. Sie will nicht, dass ihre Mutter einen Mann in ihr Leben lässt – sie beide hatten es doch so schön miteinander. Und als sich herausstellt, dass dieser neue Freund auch noch ausgerechnet Lasses Vater ist, steht für Josi fest: Das muss unterbunden werden. Ausnahmsweise ist dieser doofe Lasse ganz ihrer Meinung. So beginnen die zwei Teenager mit einer Intrige, die schließlich sogar Früchte trägt. Josi könnte zufrieden sein – wenn es sich nicht so falsch anfühlen würde.
Eigentlich ein ernstes Thema
Geschrieben hat Autorin Yvonne Struck ihren Roman Der blödeste Junge der Schule und ich mit sehr viel Schmiss und Humor. Sie lässt die Leserinnen und Leser teilhaben an den Gedanken von Josi, indem sie das Mädchen seine Geschichte in Tagebuch-Form erzählen lässt. So lesen sich die Ereignisse, als ob Josi gegenübersitzen und direkt erzählen würde – die Leser werden unmittelbar zu Vertrauten von Josi, denen sie quasi ihr Herz ausschüttet. Die humoristische Art, in der das geschieht, täuscht darüber hinweg, dass es hier an sich um einen sehr ernsten Themenkreis geht: Eifersucht im Zusammenhang mit einer Patchwork-Familie. Überzeugend ist die Geschichte aus der Sicht von Josi dargestellt, der bei der ganzen Sache nicht bewusst ist, dass sie sich egoistisch aufführt.
Unterhaltsam aufgebaut
Leider bleibt Yvonne Struck letztlich doch sehr an der Oberfläche, was verhindert, dass die Geschichte an Tiefe gewinnt und ernsthaft nachhallen kann. Dennoch ist der Roman höchst unterhaltsam aufgebaut und eignet sich nicht nur für das Zielpublikum von eher jüngeren Teenagern. Auch Eltern, die sich in der Situation von Josis Mutter oder Lasses Vater befinden, können hier den einen oder anderen Tipp bekommen, wie sich Eskalationen umgehen lassen. Zwar machen die beiden Elternteile den einen oder anderen Fehler – Grundsätzlich aber tragen sie zu den Gefühlen ihrer Kinder Sorge.
Fazit
Mit ihrem Roman Der blödeste Junge der Schulde und ich legt Yvonne Struck eine humorvolle Teenager-Geschichte vor, die einen durchaus ernsten Hintergrund hat. Ein paar Stunden Unterhaltung ist garantiert.
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