Die langersehnte Fortsetzung mit einigen Mängeln
Die langersehnte Fortsetzung ist da! Der erste Band endet, ohne dass man allen Geheimnissen auf die Spur gekommen ist und hält somit eine Restspannung aufrecht. Allerdings muss man sich hier erst mal wieder richtig in die Geschehnisse, die teils sehr komplex sind, einlesen und die ersten 100 Seiten braucht man dazu auf jeden Fall. Zu Beginn zieht sich das Geschehen ein wenig, und wenn man nicht schon den ersten Band gelesen hätte, wäre hier mit dem Verständnis und der Geduld schon Schluss.
Es geht wieder um die Geschwister Holden und Prissy, die aber auf zwei unterschiedlichen Seiten stehen. Sie leben nach wie vor in einem Bezirk, dem Paradies, in dem es kein Elend, keine Kriminalität und auch keine Verschmutzung der Umwelt gibt. Holden, der Rebell, versucht, die künstliche Intelligenz SIMS, der er auf der Spur ist, zu stoppen; er ist mittlerweile auf der Flucht, und Prissy möchte die Regierung stoppen, egal wie und zu welchem Preis. Sie hat sich mit Hackern zusammengetan und ihre Vorgehensweise ist mehr als umstritten. Denn je nachdem, was sie machen, so erleichtern sie dem System, die Herrschaft in der Hand zu halten. Sympathisch bleiben beide Hauptprotagonisten dennoch, denn beide agieren in der Gewissheit, etwas Gutes tun zu wollen. Doch welcher Weg ist der richtige?
Ein tiefer Einblick in eine Dystopie voller technischer Errungenschaften
Wieder erfährt man die Geschehnisse aus beiden Perspektiven, lernt deren Gefühle und Gedanken kennen, kann somit in jede Richtung denken und mitfiebern. Demnach kann man sich entscheiden, wessen Entscheidung man nachvollziehbarer findet. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, dass beide Geschwister mutig sind und ihren Weg konsequent gehen, ohne Wenn und Aber. Der Fokus lag vor allem in den technischen Errungenschaften und Neuerungen. Technik kann, so zeigt die Autorin erschreckend auf, auch negativ für eine Gesellschaft sein. Hiermit zeichnet sie ein düsteres Bild einer Zukunft, die wir hoffentlich so nicht erleben werden.
Fazit
Schade, dass die Fortsetzung der spannenden Dystopie nicht so einschlägt wie gedacht. Es lässt sich leider nicht mehr so flüssig und spannend lesen wie der erste Band. Dennoch rüttelt der Jugendroman noch immer in Bezug auf die Macht der digitalen Welt auf, bietet düstere Theorien.
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