Das Star Wars™ Buch: Das ultimative Wissen über eine weit, weit entfernte Galaxis

Glaubt man der Werbung, so handelt es sich bei dem Star Wars™ Buch um ein „Fest für Fans der Star Wars Galaxis“, mit dem nicht nur die Welt der Jedi-Ritter und der Sith-Lords erklärt werden, sondern auch endlich einmal verständlich gemacht werden kann, wie die Kräfte der Macht und Hyperraumflüge funktionieren. Leise könnte der Leser hier hoffen, dass endlich auch die Baupläne für einen persönlichen R2-D2 veröffentlich werden, aber unglücklicherweise findet sich darauf keinerlei Hinweis und – um so viel schon einmal vorweg zu nehmen – darüber schweigt sich das Buch auch aus.

„Wissen Sie, manchmal übertreffe ich mich noch selbst.“ – Han Solo

Dennoch – es gibt immer wieder Bücher, auf die hat man sich riesig gefreut und wenn man sie in der Hand hält, ist das doch eher ernüchternd. Dann gibt es auch die Bücher, auf die hat man sich gefreut, aber nicht ganz so viel erwartet und ist vollkommen AUS DEM HÄUSCHEN! Die letztere Reaktion löste Das Star Wars Buch aus und auch wenn man den Akt des Verliebens nicht erklären kann, versuche ich es einfach mal.

Ich fange damit an, dass das Buch einfach durch seine gute Aufmachung besticht. Der Einband ist in starkem Karton und mit dem großen Star Wars typischen Schriftzug relativ schlicht gehalten, zeigt aber schon direkt, in welche weit entfernte Galaxis die Reise geht. Das Buch selbst ist – wie ein gut gemachtes Lexikon – auf hochwertigem Papier mit anschaulichen Fotos, Grafiken und Erläuterungstafeln gestaltet. Besonders gut gefiel mir, dass hier im Sinne einer „Mockumentary“ gearbeitet wird – dass also eine irreale Welt so behandelt wird, als wäre sie real. Hinweise auf die Filme, Schauspieler etc. sind damit auch nur in der Einleitung zu finden.

“Alles, was du über mich gehört hast, ist wahr.“ – Lando Calrissian

Gegliedert ist das Buch in verschiedene deutlich voneinander abgesetzte Kapitel, die sich beispielsweise mit der Galaxis, Wissenschaft und Technik, der Macht, den Skywalkers und verschiedenen anderen Bereichen auseinandersetzen. Der Leser erhält kurze Überblicke über die Lage der Planeten und die geschichtliche Entwicklung der Republik. Eine Erzählung der einzelnen Star-Wars-Episoden erfolgt nicht, die ist aber auch nicht nötig. Denn auch wenn die Einleitung des Buches verspricht, den Neueinsteigern die wichtigsten Themen zu erklären, ist damit nicht der absolut ahnungslose Einsteiger gemeint. Natürlich ist das Buch auch nur für die Fans der Reihe geschrieben – wer sich für die Star Wars Saga nicht interessiert, ist hier verständlicherweise auf dem vollkommen falschen Todesstern.

„Ich bin ein Droide. Ich habe immer recht.“ – TX-20

Kapitelweise widmet sich das Buch den wichtigsten Fragen des Star Wars- Universums. Beispielhaft möchte ich hier einmal das Kapitel herausgreifen, das sich mit Androiden befasst. Hier werden nicht nur ihre verschiedenen Einsatz- und Erscheinungsformen der mechanischen Diener oder die Vor- und Nachteile der BB-, DX oder R-Serie miteinander verglichen, sondern auch ein Ausflug in die „Droidenrechte“ unternommen. Ein weiterer kurzer Unterpunkt widmet sich der „Droidenfeindlichkeit“ – ein Problem dem sich der Droide immer wieder ausgesetzt sieht und dessen Lösung offensichtlich noch weiterer Aufklärungsarbeit bedarf. Ein eigenes Kapitel ist der Familie Skywalker und – wie sollte es auch anders sein – dem „schwarzen Schaf“ Anakin Skywalker gewidmet. Besonders interessant fand ich hier beispielsweise die grafische Darstellung, die seine vielfältige mechanische Unterstützung belegt.

Im Buch vereint sind nicht nur die Helden, wie wir sie aus den entsprechenden Kinofilmen kennen, sondern auch die aus den Zeichentrickfolgen oder Comics, ihre Sparte reicht von den Geschwistern Skywalker bis zu Rey Skywalker. Schurken und Bösewichte, Droiden und Sternenbewohner, Regierungsformen und Herrscherhäuser werden gleichberechtigt vorgestellt und wer schon immer mal wissen wollte, wie sich der Phase-I-Helm der Klonsoldaten vom Phase-II-Helm unterscheidet, der wird auch hier fündig. Nicht beurteilen kann ich allerdings, ob mit diesem neuen Star Wars Buch auch dem bereits fest installierten Vollprofi so „viele neue Fakten“ geboten werden, wie es die Werbung verspricht. Auch hier wird das Rad sicher nicht vollkommen neu erfunden.

Fazit

Wer sich immer noch fragt, ob der recht stolze Preis von rund 25 Euro für das Geschenk für den Enkel, der an Karneval nur im Darth-Vader-Kostum ausgehen mag, gerechtfertigt ist – für den eine ganz klare Kaufempfehlung. Für diejenigen, die in Star Wars-Bettwäsche schlafen und damit für Irritationen bei ihren jeweiligen Leia Organas sorgen, sowieso. Für diejenigen, die mit verbundenen Augen ein Laserschwert zusammenbauen können, weiß ich es allerdings nicht. Aber die befragen ohnehin die entsprechenden Fachforen. Wer als Einsteiger, als Padavan oder auch als Ritter unterwegs ist, ist hier aber an der richtigen Adresse und auch zukünftig wird die Macht mit ihm sein.