Ein geheimnisvolles Internat
Nachdem Allie wiederholt mit dem Gesetz aneinandergeraten ist, wird sie von ihren Eltern auf das Internat Cimmeria verfrachtet. Überraschend schnell kann sie sich dort einleben und Freunde finden, sodass sie tatsächlich glaubt, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Doch irgendwas läuft gehörig falsch auf Cimmeria – und schließlich wird eine ihrer Freundinnen ermordet.
„Die Identität derjenigen, die auf die Night School gehen, muss geheim bleiben. Der Versuch, diese Identität zu ermitteln, ist strafbar.“
Endlich kommt Allie weg von ihren Ängsten und Schuldgefühlen, die sie plagen, seitdem ihr älterer Bruder verschwunden ist. All der Frust und auch die Wut, dass er sie allein gelassen hat, gerät schnell in den Hintergrund, als sie in das Internat Cimmeria kommt. Hier lernt sie Jo kennen, die sie direkt unter ihre Fittiche nimmt, und Sylvain, einen französischen Austauschschüler, der sie mit seinem Charme schnell um den Finger wickelt. Sogar die Lehrer sind äußerst sympathisch, dürfen mit dem Vornamen angesprochen werden und haben für sie ein offenes Ohr.
Doch warum wird sie das Gefühl nicht los, hier eigentlich fehl am Platze zu sein? Sie hört immer wieder, dass sie nicht zum Schuladel gehört, während die Familien der anderen Schülerinnen und Schüler bereits seit Generationen dieses Internat besuchen. Scheinbar gibt es eine weitere Schule in der Schule – die Night School. Über diese zu reden ist strengstens verboten; wer dort Mitglied ist, darf ebenfalls nicht verbreitet werden. Immer wieder stößt Allie auf diese geheimnisvolle Schule und gerät mit ihr in Konflikt. Dass sie selbst eine Rolle in allem spielt, wird ihr bald klar – wie gefährlich diese ist, hätte sie sich jedoch nicht vorstellen können.
Viel erzählt, ohne viel zu verraten
Die Night School-Reihe ist bereits einige Jährchen alt und hat Leserinnen und Leser auf der ganzen Welt begeistert. Nun erscheint die Reihe im neuen Gewand, das ein bisschen mehr den geheimnisvollen Inhalt präsentiert. Du sollst keinem trauen ist der erste Band und führt (sehr) langsam in die Welt der Night School ein. C. J. Daugherty gibt nicht gerne Informationen preis – das kann, je nach Geschmack, langweilen oder aber einen starken Nervenkitzel verursachen.
Dank ihres flüssigen Schreibstils zieht die Autorin ihre Leserinnen und Leser schnell mit in die Geschichte rein. Auch Allie ist ein freigiebiger Charakter; man lernt sie gerne kennen und sie scheint trotz offenkundiger Stärke nahbar. Wie Allie weiß man auch als Leser nicht viel über das geheimnisvolle Internat – und das bleibt auch über einen Großteil des Buches so, bis überhaupt mal ein Funken Information über die Night School offenbart wird. Hier hätte die Geschichte durchaus mehr Tempo vertragen können.
Schlussendlich bietet Daugherty gerade so viele Informationen, dass man neugierig auf die Folgebände ist. Da die Reihe aber aus 5 Büchern besteht, fragt man sich doch, wie die Autorin die Geschichte weiter ausbauen will. Der Erfolg aber ist auf jeden Fall auf ihrer Seite.
Fazit
Mit diesem ersten Band beginnt C. J. Daugherty sehr ruhig und ohne große Hetze. Stattdessen baut sich die Spannung langsam auf, ehe auf ihrem Höhepunkt das Buch auch schon beendet ist.
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