Geheimnisse der Hexen
- arsEdition
- Erschienen: November 2020
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übersetzt von Barbara Neeb und Katharina Schmidt; Illustrationen von Laura Pérez; Hardcover, 77 Seiten
ISBN: 9783845839424
Hexen-Geschichte und Hexen-Geschichten
Das Buch beginnt mit den Hexen der Antike, weisen Frauen, die sich mit Pflanzen auskannten und alles rund um Geburt und Tod in ihren Händen hielten: Hexen waren Hebammen, Heilerinnen und Sterbebegleiterinnen. Wann der Begriff Hexe erfunden wurde, steht nicht fest, und wann genau es umschlug von Bewunderung und Dankbarkeit für die weisen Frauen, die für das Leben in der Gesellschaft so wichtig waren, in den Frauenhass, der im Hexenhammer zum Ausdruck kommt und nach dem magieverliebten Mittelalter dazu führte, dass junge Frauen voller Schönheit und Lebensfreude als Hexen bezichtigt und verbrannt wurden, auch nicht. Fest steht, es ist passiert. Zehntausende Frauen und auch Männer wurden in diesen dunklen Zeiten ermordet.
Geschicke der Hexen
„Wenn man anstelle von ‚Hexen‘ ‚Frauen‘ liest, versteht man die Grausamkeit besser, die die Kirche diesem Teil der Menschheit angetan hat“, so wird auf einer Seite Matilda Joslyn Gage zitiert. Eine Menschenrechtlerin, die im 19 Jahrhundert lebte und eine der ersten war, die diesen Zusammenhang zwischen Hexenjagd und Frauenhass herstellte. Dass es eben nicht darum ging, „echte“ böse Hexen zu töten – die gab und gibt es nur in Märchen, Sagen und Geschichten – sondern Frauen zu vernichten und klein zu halten. Und dass es nicht nur die Kirche war, sondern mit ihr weite Teile der Gesellschaft, die kraftvolle und eigenständige wissende, mächtige Weiblichkeit vernichtet sehen wollten – „Geschichte der Hexen“ wäre ein passendere Titel gewesen, denn genau darum geht es.
Geheimnisse der Hexen
Neben den zeitlichen Abläufen werden berühmte Hexen und Sagengestalten vorgestellt, besondere Schicksale und auch ein bisschen altes Wissen: welche Edelsteine was bewirken, welche Symbole und Zeichen was bedeuten und was welche Pflanzen bewirken können.
Ein bisschen irritiert, dass es aus Sicht einer Hexe erzählt wird, in der Wir-Form, während das Buch gleichzeitig deutlich macht, dass „Hexe“ eine je nach Zeitgeist verwendete Zuschreibung ist, und es Hexen nicht wirklich gibt. Sondern all das einfach nur Frauen sind.
Das Buch ist großformatig und schön layoutet, jede Seite mit einem eigenen Ausdruck mit verschiedenen Schriften und Illustrationsstilmitteln in bunt-gedeckten Farben und mit dunklem Hintergrund.
Fazit
Die Geschichte der Hexen in kurzen, interessanten Kapiteln zusammengefasst. Mit mystischen Bildern garniert und mit Geheimnisvollem angereichert, ist es trotz allem ein sehr informatives Buch darüber, wie grausam die Geschicke der Hexen – der Frauen – über all die Zeiten waren. Berührend und hochinteressant.
Julia Légère, Elsa Whyte, arsEdition
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