Wie es nie wieder sein darf!
Als KZ abgekürzt, spiegelt das ausgeschriebene Wort „Konzentrationslager“ die Schrecken wider, die sie im Nazireich verbreitet haben. Millionen Menschen haben diese Todeslager nicht überlebt; nur wenige Überlebende haben danach die Kraft gehabt, über ihre Erfahrungen zu berichten. Umso wichtiger ist es, ihnen zuzuhören.
„Heute leben nicht mehr viele Menschen, die das Grauen überlebt haben, um darüber zu sprechen.“
Zehn Zeitzeugen hat Reiner Engelmann ausfindig gemacht und mit ihnen über die schrecklichste Zeit ihres Lebens gesprochen. Als Juden, Systemgegner, oder einfach, weil sie nicht in das Weltbild der Nazis gepasst haben, wurden sie verfolgt und weggesperrt. An Eva Mozes Kor und ihrer Zwillingsschwester Miriam wurde grausame Zwillingsforschung betrieben. Einige haben der Befreiung auf Todesmärschen beigewohnt, die sie nur knapp überlebt haben; alle haben den Großteil ihrer Familien verloren – vergast, erschossen, zu Tode geprügelt.
Für viele ist das Thema Nationalsozialismus lästig geworden; irgendwann müsse die Schuld Deutschlands getilgt sein, müsse die Geschichte überwunden werden. Doch es geht schon lange nicht mehr um die Schuldfrage, sondern um das Nichtvergessen, um die Erinnerung daran, zu welchen menschenverachtenden Ergebnissen Fremdenhass führen kann. Die für dieses Buch erzählenden Zeitzeugen haben Unaussprechliches erlebt – aber sie sind willens, zu sprechen und zu ihren Lebzeiten alles dafür zu tun, dass so etwas niemals wieder geschehen wird. Diesem Beitrag kann nur mit Respekt begegnet werden.
„Aber wir brauchen ihre Geschichten, jetzt und in Zukunft noch mehr, gerade auch wenn die Überlebenden nicht mehr unter uns sein werden.“
Reiner Engelmann hat die Erzählungen der zehn Zeitzeugen sehr nüchtern aufgeschrieben – vermutlich, weil er weiß, dass die furchtbaren Erlebnisse für sich sprechen. Wo genau ihre Geschichten beginnen, ist höchst unterschiedlich; oft darf aber die eine oder der andere von einer unbeschwerten Kindheit berichten, ehe Hitler an die Macht kam und nur noch der die Chance auf eine Zukunft hatte, der stark genug zum Arbeiten im Lager war. Stets erzählen die Überlebenden dann von ihren Jahren in Gefangenschaft, wie sie ihre Befreiung durch die Amerikaner oder Russen erlebt haben, und wie ihr Leben danach verlaufen ist.
Zwischendurch gibt es ein paar Fotos aus Kindheitstagen: von Eltern, die den Holocaust nicht überlebt haben, oder von persönlichen Andenken, die einen direkteren Bezug zum Erzählten bieten. Daraus ergibt sich ein Gesamtbild, das betroffen macht und eine Zeit widerspiegelt, die es so nie wieder geben darf.
Gegen das Vergessen.
Fazit
Wir haben das KZ überlebt ist ein wichtiger Beitrag zum Gedenken der Opfer der NS-Gräueltaten. Zehn Zeitzeugen erzählen von ihren Schicksalen und machen das Erlebte auch für Jugendliche zugänglich.
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