Vorstadtprinzessin
- Rowohlt Rotfuchs
- Erschienen: März 2021
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Broschur, 352 Seiten
ISBN: 9783499006302
Mord in der Vorstadt
Die Einwohner der Vorstadt Hamburgs sind aufgescheucht: Im Wald findet sich die Leiche eines jungen, blonden Mädchens. Für die beiden jungen Erwachsenen, Theo und Lucky, ist dieser Fund vor allem spannend. Sie haben das Mädchen nicht gekannt und rätseln nun, wieso es ausgerechnet in ihrem Wald gelegen wurde. Lucky treibt aber eine Sorge um: sein älterer Bruder Max führt sich in letzter Zeit seltsam auf und taucht schließlich ganz ab. Genug verdächtig, um den ermittelnden Polizisten Lüttich ins Grübeln zu bringen. Doch mehr noch als die Tote berührt die gelangweilte Leni, Tochter aus wohlhabendem Haus, die beiden jungen Männer. Sowohl Theo als auch Lucky haben sich in das Mädchen verguckt. Doch Leni hat ganz andere Visionen: Sie möchte aus der Enge der Vorstadt ausbrechen. Der undurchsichtige Max soll ihr dabei helfen. Als ein weiteres blondes Mädchen ermordet wird, bekommen Lucky und Theo Angst um Leni, die genau dem Beuteschema des unbekannten Mörders entspricht.
Es braucht einen langen Atem
Bei diesem Krimi müssen die jugendlichen Leserinnen und Leser sich in Geduld üben. Zwar taucht die erste Leiche schon am Anfang auf, die Entwicklung der Geschichte konzentriert sich dann aber vor allem auf die jeweiligen zwischenmenschlichen Beziehungen, auf die Beschreibung der beiden Lokale, in denen sich die jungen Erwachsenen treffen, oder auf die Suche nach dem abgetauchten Max auf dem Kiez. Erst in der Mitte des Buches nimmt die Geschichte etwas an Fahrt auf. Es kommt zu einigen Verwicklungen und Überraschungen – und zu einem nicht vorhersehbaren Ende. Ganz das also, was man sich von einem Krimi wünscht.
Keine Nähe zu den Charakteren
Schwer fällt es, mit den einzelnen Protagonistinnen und Protagonisten warm zu werden. Besonders Lina – der Titel suggeriert, dass sie die Hauptperson ist – bleibt unnahbar und kühl. Eine Identifikation mit ihr fällt schwer. Aber auch die Freunde Lucky und Theo wirken eher linkisch und als Charaktere unausgereift. Während Theo gegenüber seiner Umwelt immerhin eine deutlich spürbare Warmherzigkeit an den Tag legt und damit wenigstens ansatzweise zur Identifikationsfigur werden kann, bleibt Lucky eine eher substanzlose Persönlichkeit. Uninteressant bleibt auch der ermittelnde Beamte: ihm fehlen ganz klar die Konturen. Generell fällt es schwer, sich in die Geschichte hinein zu denken, Nähe zu spüren und damit Betroffenheit zu empfinden. Der Krimi bleibt damit oberflächlich und distanziert.
Fazit
Ein solider Plot und ein lebensnahes Setting prägen den Krimi Vorstadtprinzessin. Allerdings fehlt es an Tempo, Spannung und Nähe, um sich ganz dem Buch hingeben zu können.
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