Über die Liebe stolpern
Das hier ist alles andere als das, was sich die angehende Sängerin Izzy vorgestellt hat, als sie den Entertainment-Job auf dem Kreuzschiff angenommen hat: Sie muss als Krabbe verkleidet die gelangweilten Kinder der Gäste unterhalten. Als wäre das nicht genug, muss sie auch noch ihre Kabine mit ihrem Ex Tyler teilen, der sie auf das Schiff vermittelt hat. Als Tyler ihr einen Gutschein für den Wellnessbereich auf dem Schiff schenkt, ist Izzy fast versöhnt mit der Situation. Bis sie erkennt, dass es nur darum geht, sturmfrei zu haben, um sich mit der Sängerin zu vergnügen, um deren Job Izzy sie glühend beneidet.
Frustriert geht Izzy in Mykonos an Land, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Eine Reihe von unglücklichen Umständen führt dazu, dass Izzy zusammen mit dem attraktiven Zach in einem Weinkeller festsitzt, als das Schiff wieder ablegt. Zach bietet der verzweifelten jungen Frau ein Dach über dem Kopf an: Er bringt sie zu seiner Familie auf Mykonos. Dabei wollte er die Familie doch dazu bringen, dass sie das geerbte Anwesen der Großeltern verkaufen. Mit seinem Anteil könnte er nämlich in den USA, wo er normalerweise lebt, ein Unternehmen gründen …
Auf die griechischen Inseln entführt
Dieser Roman liest sich wie eine kleine, aber feine Komödie auf der Bühne: Immer wieder gibt es Verwicklungen, unerwartete Wendungen und klassische Szenen. So unterhält das Autorenpaar, das hinter dem Pseudonym Catherine Rider steckt, die jungen Leserinnen und Leser mit einem temporeichen Roman, in dessen Zentrum die quirlige Izzy und der liebenswürdige Zach stehen. Das Publikum wird auf eine griechische Insel entführt und lernt gleich mal ein paar Wesensarten der Griechen kennen. Unter anderem ein weit verzweigter Familienzusammenhalt und das Bewusstsein, dass man die Eltern und Großeltern ehrt. Es taucht aber auch der Konflikt der verschiedenen Wünsche und Vorstellungen auf, die Träume, die jeder für sich hat und die er nur verwirklichen kann, wenn alle anderen mit von der Partie sind. Vielen der jungen Lesern wird hier also eine unbekannte Welt präsentiert.
Eine Menge Klischees
Dass in diesem Roman eine ganze Reihe von Klischees auftauchen, mag nicht zu verwundern, geht es hier doch um einen klassischen Liebensroman, der die entsprechenden Merkmale aufweist. Auch der Ausgang des Romans liegt mehr oder weniger auf der Hand, was aber dem Lesegenuss kaum Abbruch tut. Immerhin hat das Autorenpaar eine ganze Reihe von witzigen und sympathischen Charakteren zusammengebracht, die für viel Unterhaltung sorgen und genügend Potenzial für schräge Situationen aufweisen. Das Buch liest sich so locker leicht, dass es eine ideale Urlaubslektüre darstellt, die aber ohne wirklichen Tiefgang auskommt und deshalb auch kaum lange nachwirken kann.
Fazit
Kiss me in Mykonos erfüllt alle Wünsche, die man an einen unterhaltsamen Liebesroman haben kann. Es ist temporeich und witzig geschrieben, die Charaktere überzeugen, insbesondere auch die Hauptpersonen. Der Roman spiegelt den Ort, an dem er spielt: Er ist sonnig, warm und voller Leben.
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