Eiskalte Nachbarn
Xenia lebt mit Ihrer Mutter zusammen, die nur an sich selbst interessiert ist. Sie ist eigentlich ein normales Mädchen, doch sie hört Geräusche, sobald sie jemanden berührt. Als sie auf Jael trifft, merkt sie zufällig, dass er der Einzige ist, bei dem alles still bleibt. Kurz nach ihrer ersten Begegnung bemerkt Xenia, das Jael mit den anderen Jugendlichen ins Nachbarhaus einzieht und dann auch noch auf ihre Schule kommt.
Was sie noch nicht weiß: Jael ist der Anführer einer Gruppe Jugendlicher, deren Aufgabe es ist, im Namen des Partem die Menschen ihrer Gefühle zu berauben – sie zu entleeren, wie es bei ihnen heißt. Xenia ist fasziniert von ihm, zumal Jael in einem Moment süß und freundlich ist und im nächsten eiskalt. Doch die Nähe zu ihm ist gefährlich…
„Hände hoch? Chrystal musste grinsen. Aus welchem Actionstreifen hatte der Typ denn diesen Spruch?“
Die Jugendlichen, die in Xenias Nachbarschaft einziehen, sind alle cool und sehen gut aus. Sie sind charmant und doch geht eine gewisse seltsame Art von ihnen aus. Eine von ihnen ist Chrystal. Schön, sexy und taff sind alle Jungs der Schule von ihr hin und weg. Auch Felix, Xenias bester Freund, ist von ihr fasziniert. Chrystal weiß genau um ihre Wirkung; aber Felix gefällt ihr irgendwie und ihr Vorhaben ihn zu entleeren, gerät nach und nach ins Wanken.
Die Story ist wechselnd aus vier verschiedenen Sichtweisen geschrieben (Jael, Xenia, Felix und Chrystal). Das irritiert zunächst kurz, dann findet man sich aber damit gut zurecht. Allerdings verwirrt die Story selbst um so mehr. Es gibt viele gute Ansätze, wie das entleeren der Menschen, indem man ihr Vertrauen gewinnt und sie dann ihrer Gefühle beraubt, oder die Rolle der Chrystal, die im Team offenbar eine besondere Stellung hat. Allerdings sind für mich zu viele Themen nur angespielt worden und was vielleicht geheimnisumwoben sein sollte, war eher verwirrend oder nicht zu Ende ausgespielt. Leider hatte ich diesen Eindruck immer wieder. Die Charaktere bleiben trotz ihrer Fähigkeiten irgendwie oberflächlich und selbst intime Schlüsselszenen konnten wenig berühren.
Noch nach fast 400 Seiten war die Grundstruktur der Handlung unklar und wesentliche Informationen, die dem Geschehen einen Rahmen gegeben hätten, fehlen – wie z.B. die Frage, welchem höheren Zweck das Entleeren dient ist und was die „Stufen“ bedeuten. Leider kam nicht die atemlose Spannung auf, unbedingt mehr herausfinden zu wollen, sondern eher ein gewisses Desinteresse. On top kam für mich die Nähe zu den „Biss“-Romanen, da es doch verblüffende Ähnlichkeiten zu den Cullens gab.
Fazit
Viele gute Ideen für eine spannende Story über den Diebstahl von Gefühlen und ein Leben in einer gefühlskalten Welt, aber leider nicht ganz aufgegangen.
Deine Meinung zu »Partem: Wie die Liebe so kalt«
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