Und wenn es kein Morgen gibt

  • cbj
  • Erschienen: August 2021
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übersetzt von Anja Hansen-Schmidt; Broschur, 416 Seiten

ISBN: 9783570314265

Und wenn es kein Morgen gibt
Und wenn es kein Morgen gibt
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Rita Dell'Agnese
8101

Jugendbuch-Couch Rezension vonJan 2022

Schuldgefühle bewältigen

Ein unbedachter Kuss wühlt die 17-jährige Lena auf und stellt ihre langjährige Freundschaft zu Sebastian auf Probe. Eine Freundschaft, die nicht ganz so ist, wie Lena sie gerne hätte: Die beiden jungen Erwachsenen sind seit der Kindergartenzeit allerbeste Freunde – dabei liebt Lena Sebastian doch schon seit fast dieser Zeit. Nur darf sie ihm das auf keinen Fall gestehen. Doch dann spielt plötzlich alles keine Rolle mehr: Nach einer Party steigt Lena mit Freunden in ein Auto – um als einzige die Fahrt zu überleben. Lena hadert mit sich selber, gibt sich irgendwie die Schuld am Geschehen. Doch hätte sie wirklich verhindern können, dass sich der Fahrer mit Alkohol im Blut ans Steuer setzt? Während sich Lena verbietet, je wieder glücklich zu sein und am Leben teilzuhaben, kümmert sich Sebastian intensiv um sie. Denn Freunde sind auch in der Not füreinander da. Nach und nach muss sich Lena den Ereignissen stellen und einen Weg finden, damit umzugehen.

Wichtige Message

Zunächst macht es den Anschein, als würde Jennifer L. Armentrout ihrem jugendlichen Publikum primär einen Liebesroman präsentieren. Die zentrale Frage dabei lautet: Darf man sich in den allerbesten Freund verlieben und darf man ihm das sagen? Während mehr als einem Drittel des Romans dreht sich alles um dieses Thema und Lena durchlebt dabei etliche Höhen und Tiefen. Doch dann wechselt sich der Blickwinkel plötzlich. Von einem Moment auf den anderen steht nicht mehr die Liebe im Vordergrund, sondern das Entsetzen über den Tod der Freunde. Mit dieser Verschiebung gewinnt der Roman auch deutlich an Tiefe. Die Autorin zeigt mit viel Fingerspitzengefühl auf, wie Lena in eine absolutes Gefühlschaos eintaucht, in dem das Wort Liebe zunächst keinen Platz mehr findet. Als Überlebende des tragischen Unfalls beginnt sie, sich selber in Frage zu stellen. Wieso darf sie leben, während die Freunde sterben mussten? Lena hadert mit dem Schicksal, was dank der geschickten Erzählweise der Autorin gut nachvollziehbar ist.

In drei Teile gesplittet

Das Tempo und die Tiefgründigkeit des zweiten Drittels verlieren im dritten Drittel merklich an Kraft. Die Autorin kehrt da auf die Ebene des Teenager-Dramas um Liebe oder Freundschaft zurück, das zwar nett zu lesen ist, aber doch merkliche Längen hat. Lenas Zweifeln und Zögern wirken mit der Zeit ermüdend und so schleppt sich die Geschichte dann doch etwas gar lange hin. Recht unterhaltsam bleibt der Roman dank der gekonnten Schreibe der Autorin dennoch, was auch der gelungenen Figurenzeichnung geschuldet ist. Lena wie auch Sebastian können als vielschichtige junge Menschen, die intensiv über ihre Zukunft nachdenken, überzeugen und machen so die über das ganze Buch verteilten seichteren Stellen wieder wett.

Fazit

Und wenn es kein Morgen gibt ist eine unterhaltsame Story über junge Erwachsene, die zu sich selber finden und die Liebe entdecken. Zudem gibt sie wichtige Denkanstöße über das Autofahren in angetrunkenem Zustand.

Und wenn es kein Morgen gibt

Jennifer L. Armentrout, cbj

Und wenn es kein Morgen gibt

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