Nach der Flora kommt die Fauna
Endlich! Nachdem ein seltsamer Regen außerirdische Pflanzen auf die Erde gebracht hat und diese nicht nur die heimische Pflanzen- und Tierwelt beinahe verdrängt hat, sondern den Menschen auch unglaublichen Schaden zugefügt haben, konnte ein Pflanzenvernichtungsmittel entwickelt werden. Wenn dieses versprüht wird, sterben die außerirdischen Pflanzen. Doch diese Freude währt nicht lange, denn ein neuer Regen fällt auf die Erde herab – und bringt Eier mit sich.
Die Insekten, die aus den Eiern schlüpfen, sind nicht das größte Problem für Anaya, Seth und Petra. Denn die drei sind Hybride – das Ergebnis von außerirdischen Experimenten mit menschlicher DNA. Und sie verwandeln sich. Für das Militär sind sie mehr außerirdisch als menschlich, deswegen werden sie zusammen mit anderen Hybriden in einem Bunker verfrachtet, wo ein skrupelloser Wissenschaftler sie unter Beobachtung stellt. Doch wie lange werden Anaya und die restlichen Hybride bloß beobachtet werden?
Drei Teenager gegen den Rest des Universums
Im zweiten Teil der „Bloom“-Reihe bekommen wir jede Menge Antworten geliefert: Was hat es mit den Pflanzen und Insekten auf sich, die auf die Erde gefallen sind? Wie viele Hybride gibt es auf der Welt und wie unterscheiden sie sich? Wer sind die Außerirdischen und was wollen sie auf der Erde? Doch für jede Frage, die in Bloom – Sie schlüpfen auch in deiner Stadt beantwortet wird, sprießen weitere hervor. Daraus entwickelt sich eine spannende Welt, eine Apokalypse, die man gerne verfolgt. Auch das Erzähltempo ist angenehm hoch, sodass man vom Strudel der Ereignisse mitgerissen wird. An jeder Ecke lauern Gefahren, mit denen die drei jungen Protagonisten fertig werden müssen. Und an denen sie wachsen können.
Doch auch ruhigere Momente gibt es genug. In diesen lernt man die Figuren sehr gut kennen. Seth ist der stille Typ, der seine Freunde liebt, aber sich trotzdem immer als Außenseiter betrachtet. Er ist der Einzige der Protagonisten, der keine Familie hat und sich dementsprechend schnell eher zu den Hybriden bzw. Außerirdischen zugehörig fühlt als zu den Menschen. Petra ist das genaue Gegenteil: Sie war in der Schule das hübsche, beliebte Mädchen und will ihr altes Leben zurück. Sie hat mit den Veränderungen – ihr wächst ein Schwanz samt Giftstachel und ihre Haut wird sehr glatt und bekommt eine Maserung – sehr zu kämpfen. Anaya steht zwischen den beiden, denn ihr gefällt, dass sie von der von Allergie geplagten und pickeligen Teenagerin zu einer starken – wenn auch stark behaarten – jungen Frau geworden ist. Dennoch fühlt sie sich auch zu ihrer menschlichen Seite hingezogen. Indem wir die Geschichte aus der Perspektive dieser drei sehr verschiedenen Protagonisten erzählt bekommen, werden die Welt und die Figuren sehr vielschichtig und interessant.
Erst A, dann B, dann C
Was für mich ein bisschen die Spannung aus der Erzählung herausnimmt, ist die sehr lineare Abfolge von Ereignissen. Im Großen kann man das schon bei der Invasion in den einzelnen Büchern der Reihe beobachten: Im ersten Buch kamen die Pflanzen, im zweiten die Tiere und im dritten und abschließenden Band werden wahrscheinlich endlich die Außerirdischen auftauchen. Aber auch innerhalb des Buches passieren die Dinge nacheinander. Die Kinder kommen in den Bunker, dann kommen sie raus, dann sind sie in der nächsten Militärbasis. Gebrochen wird das durch das separate Abenteuer, das Seth erlebt. Ohne viel zu verraten: Seth wird von Anaya und Petra getrennt und muss seinen eigenen Weg durch die durch die Alieninvasion veränderten Welt bahnen. Aber auch hier schleicht sich eine gewisse Berechenbarkeit, sodass ich nicht allzu sehr Angst um Seth hatte.
Fazit
Insgesamt konnte der zweite Teil der Reihe begeistern. Er knüpft nahtlos an das erste Buch an und führt die interessante Geschichte fort. Am Ende steht ein fieser Cliffhanger, der aber umso neugieriger auf den finalen dritten Band macht.
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