Florance Bell und die Melodie der Maschinen

Hardcover, 384 Seiten

ISBN: 9783764171155

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Julian Hübecker
8101

Jugendbuch-Couch Rezension vonOkt 2021

Zwischen Zahnrädern und dampfenden Maschinen

Florance liebt es, mit ihrem Meister Pignon an Maschinen zu werkeln und zu tüfteln. Beide arbeiten auf dem Anwesen Birch Manor und sorgen für revolutionäre Maschinen, die auf einem Bankett vorgestellt werden sollen. Doch mittendrin greifen Rebellen das Anwesen an. Unbeabsichtigt wird Florance von den sich zurückziehenden Rebellen mitgenommen. Kann sie sich befreien? Oder hält das Schicksal andere Aufgaben für sie bereit?

„Wenn die Pumpkolben weiterhin gegen den Rhythmus arbeiteten, würde das zu einem Druckstau führen, dem die Maschine nicht gewachsen war.“

Im Jahr 1820 hat Napoleon schon einige Jahre Britannien erobert und zu einem Reich vereint. Die Briten sehen sich trotz eingekehrtem Frieden vielen Restriktionen gegenüber, weshalb Rebellen in den Widerstand gehen, um den britischen König zu befreien. Davon ist Florance weit entfernt: Sie genießt das Leben auf Birch Manor des Earls Hellingway. Monsieur Pignon steht schon seit Jahren in seinen Diensten und nahm Florance einst als Gehilfin auf. Nun bereiten sie alles für den großen Tag vor, um die technischen Neuheiten einem großen Publikum vorzustellen.

Doch dann greifen die Rebellen an, Florance landet als blinder Passagier auf deren Luftschiff und sieht sich auf einmal den berüchtigten Widerstandskämpfern gegenüber. Gleichzeitig müssen Victoria und Edward, die Kinder des Earls, fliehen, da sie wegen Verschwörung angeklagt sind. Was steckt wirklich hinter dem Angriff? Und sind die Rebellen tatsächlich die blutrünstigen Mörder und Gauner, für die sie alle halten? Florance ist auf einmal mittendrin – und muss sich für eine Seite entscheiden, um heil aus der Sache rauszukommen …

Feinstes Steampunk-Abenteuer

Der Autor Carsten Steenbergen führt seine Leserinnen und Leser in eine alternative Vergangenheit, in der die Maschinen der Gesellschaft Fortschritt bringen. Tief taucht man ein in diesen Steampunk-Flair aus Zahnrädern, dampfenden Getrieben und Motoren und viel technischem Schnickschnack. Schon das Cover stimmt auf die Geschichte ein und beflügelt die eigene Fantasie.

Berichtet wird sowohl aus Florance‘ Sicht als auch aus der von Edward und Victoria, die höchst unterschiedliche Protagonisten sind. Florance ist unbeugsam, stolz und scheut auch harte Arbeit nicht, während Victoria das krasse Gegenteil ist: Verwöhnt, arrogant und vorlaut entspricht sie dem reichen Töchterchen. Ihre Flucht aus dem elterlichen Zuhause krempelt sie ordentlich um. Edward zeigt eine ähnliche Arroganz, leidet aber zusehends darunter, dass sein Vater ihm kaum Beachtung schenkt, und zieht sich in seine Droschkenrennen zurück. Zusammen bilden sie ein Gespann, das die Handlung trägt, obwohl sie über den Großteil hinweg getrennt agieren.

Insgesamt ist es eine ansprechende, gut geschriebene Geschichte mit einigen Überraschungen. Leider sind zum Ende hin ein paar Fragen unbeantwortet, und vor allem die Rebellen bleiben recht blass, obwohl sie eine wichtige Rolle spielen.

Fazit

Dieses Abenteuer lohnt sich zu lesen. In sich abgeschlossen bietet eine spannende Geschichte Steampunk-Flair und eine gehörige Portion Nervenkitzel!

Florance Bell und die Melodie der Maschinen

Carsten Steenbergen, Ueberreuter

Florance Bell und die Melodie der Maschinen

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