Ein kleines romantisches Märchen
In dem Vorgängerband Finding Cinderella lernten sie sich lieben: Daniel und Six, und ihre Geschichte war von Anfang nicht ganz einfach, begegneten sie sich doch im Dunkeln, keiner wusste wie der andere aussieht und Daniel musste lange suchen, um seine wunderbare „Cinderella“ zu finden. Jetzt wäre es an der Zeit, dass beide glücklich sein und sich an ihrer Liebe freuen könnten. Doch es gibt etwas, das in ihren beiden Leben fehlt und das ist ihr gemeinsames Kind. Der Kleine war das Ergebnis ihres ersten Mals und Six, verwirrt, verzweifelt und allein im Schüleraustausch in Europa hatte ihn zur Adoption freigegeben. Jetzt aber verzweifelt sie schier darüber, ob ihre Entscheidung die richtige war und Daniel möchte ihr gerne helfen. Aber wie kann er das nur bewerkstelligen – wie kann er der Liebe seines Lebens beistehen?
Auf der Spur der Adoption
Der Roman wird aus der Perspektive des Helden aus Finding Cinderella Daniel Wesley erzählt, der durch das konsequente Erzählen in der Gegenwart eine besondere Nähe herstellt. Die Autorin verschwendet beim Einstieg in die Liebesgeschichte von Six und Daniel keine Zeit – was auf mal gerade 112 Seiten auch keine gute Idee wäre – und kommt daher recht schnell zur Sache: Daniel und Six gehen allen sich bietenden Spuren nach, um ihren Sohn zu finden, der in eine Inkognito-Adoption (bei der zwischen den Adoptiv- und den leiblichen Eltern keinerlei Kontakt vorgesehen ist) vermittelt wurde. Ob diese Versuche von Erfolg gekrönt werden, darf hier natürlich nicht verraten werden, aber dennoch kann ich hier sicherlich festhalten, dass Hoovers Geschichte mit dem wahren Leben nicht allzu viel zu tun haben dürfte.
In dem schmalen, golden besprenkelten Weihnachtsbändchen verbindet die amerikanische Autorin Colleen Hoover die beiden Romane Finding Cinderella und Was perfekt war miteinander. Der Verlag empfiehlt, beide Bücher vor Finding Perfect gelesen zu haben, aber auch, wenn der Leser nach dem ersten Einstieg vom schnellen Tempo etwas überrascht wird, kann er sich schnell in die Geschichte einfinden, ohne die beiden Bücher zu kennen.
Dieses Bindeglied in Buchform ist ein recht hübsch erzähltes Märchen und eine amerikanische Liebesgeschichte, die den Fans von Colleen Hoover sicher die Vorweihnachtszeit versüßen dürfte, auch wenn es für meinen Geschmack mit etwas zu viel Zuckerguss und Kerzenschein versehen wurde. Man könnte sich auch die Frage stellen, warum denn – wenn sich möglicherweise alle Probleme und Sorgen so schnell auflösen – überhaupt erst so ein schwieriger Weg beschritten wurde. Möglicherweise liegt diese Frage aber auch dann an der Kürze des kleinen Romans, in der vielleicht nicht alle persönlichen Motive oder Verstrickungen zu Ende gedacht wurden.
Fazit
Colleen Hoover hat ein sehr hübsch verpacktes – und vor allem sehr kurzes – kleines romantisches Märchen vorgelegt. Und da wir ja traditionell in der Weihnachtszeit an Wunder glauben dürfen, so dürfen wir auch glauben, dass sich eine solche Geschichte vielleicht tatsächlich so abspielen könnte.
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