Sexy, witzig und ein Ansporn, das eigene Verhalten zu prüfen
Als Teil des Triumvirats an ihrer Highschool darf Jemima den Abschlusstanz – oder Prom - organisieren. Neben der Präsidentin des Gesellschaftskommitees Gennifer und dem Schülersprecher Andrew konnte Jemima ihren Platz durch ihre herausragenden schulischen Leistungen ergattern und ist somit aber auch die am wenigsten beliebte der drei.
An der altehrwürdigen und prestigeträchtigen ehemals reinen Jungenschule, die mit einer nahegelegenen Schule für Mädchen zusammengelegt wurde, herrscht immer noch das Patriachat, wo alle – Jungs, wie Mädchen - ihre traditionellen Rollen zu erfüllen haben. Jemima, als selbsternannte Feministin, versucht ihr bestes, Wandel anzustoßen.
„Wir brauchen kein Thema. Wir müssen die ganze Struktur des Abends verändern. Wir nennen es den Ball der letzten Chancen.“
Damit die Mädchen nicht wie immer auf die Tanzanfrage der Jungs passiv warten müssen, kann nun jeder seinen Traumtanzpartner in ein Onlineprogramm eingeben und dieses ordnet die Paare einander zu. Alle sind begeistert – bis es unweigerlich schiefgeht.
Nebenbei kämpft Jemima mit ihren Gefühlen für einen gewissen oberflächlichen und sexistischen Schülersprecher und mit der eigenen Umsetzung ihrer feministischen Ansprüche.
„Wir sind alle schlechte Feministinnen”
Jemima ist sich ihres Platzes in der Welt ihrer Highschool bewusst: superschlau, engagiert, aufmüpfige Feministin – und unbeliebt. Trotzdem ist sie ganz zufrieden mit ihrer Freundin Jiyoon und dem Besten aller Brüder.
Trotz aller Bemühungen um die Gleichstellung der Geschlechter und der Abschaffung von Vorurteilen, erkennt Jemima, dass auch sie gerne ihre Klischees pflegt, wie sie ihr passen: Andy ist gutaussehend und super beliebt, also ist er nur auf das Eine aus. Mädchen achten auf ihr Äußeres und haben viele Freunde, also sind sie oberflächlich. Jiyoon ist ein armes, asiatisches Mädchen und kann somit niemals Schülersprecherin werden – und braucht es nicht einmal versuchen. Und sie selbst ist laut und schlau – und unbeliebt.
Masterplan der letzten Chancen ist ein im scherzhaften Ton erzähltes, nuancenreiches und spannungsvolles Jugendbuch. Das Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen anderen gegenüber und dem eigenen Verhalten ist sehr vielschichtig und nachvollziehbar dargestellt.
Nachdem Jemima und ihre feministischen Ansichten zu Beginn sehr ausdrücklich und übertrieben geschildert werden, gibt es sich während der Geschichte und sie beginnt immer öfter über sich selbst zu reflektieren, was ein interessanter Anstoß für eigene Überlegungen sein kann.
Fazit
Das Jugendbuch Masterplan der letzten Chancen ist eine originelle und tiefgründige Ergänzung zu Highschool-Liebes-Romanen und beleuchtet einen wichtigen Aspekt des Erwachsen-werdens: sein eigenes Verhalten immer wieder überprüfen, bevor man andere für ihres verurteilt.
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