Lost
- Rowohlt Rotfuchs
- Erschienen: Dezember 2021
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übersetzt von Kattrin Stier; Broschur, 192 Seiten
ISBN: 9783499005954
Verloren in der Wildnis
Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen, ihrem Freund und dessen Kumpels will Ashley auf einem abgelegenen Zeltplatz am Rande der Wildnis der Smoky Mountains in Tennessee/USA einen alkoholreichen Abend verbringen. Doch dann taucht die Ex-Freundin ihres Freundes auf und bringt ihr Blut zum Kochen. Nach einer schockierenden nächtlichen Entdeckung rennt Ashley Hals über Kopf davon und verläuft sich in dem riesigen Waldgebiet.
„Ich entdecke mich selbst hier draußen, im Guten wie im Schlechten. Da sind Dinge, auf die ich stolz bin, und Zeug, das ich lieber vergessen würde, aber alles zusammen macht mich aus, wer ich bin, wer ich war und woran ich arbeiten muss, wenn ich ein anderer Mensch werden will. Aber all das werde ich nie tun und nie dieser Mensch sein, wenn ich hier draußen sterbe.“
Ashley ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Sie ist ein entschlossenes, starkes und dickköpfiges Mädchen, welches durch ein Lauf-Stipendium die Möglichkeit bekommt, auf ein College zu gehen. Das Wandern ist eine kostenlose Beschäftigung im ansonsten langweiligen Städtchen und durch ihren Vater und einige Sommer-Survival-Camps hat sie gelernt, in der Wildnis zurechtzukommen. Blöderweise hat sie sich bei ihrer Flucht schwer am Fuß verletzt, was ihren Aufenthalt fern der Zivilisation überaus schmerzhaft und gefährlich macht. Ihre Entschlossenheit zu überleben, hängt häufig nur noch am seidenen Faden, doch ihre Zähigkeit lässt sie immer wieder aufstehen und einen Schritt vor den anderen setzen. Während ihrer Suche nach einem Ausweg reflektiert sie ihr bisheriges Leben, ihr Verhalten und den Antrieb, den sie hat, immer nach mehr zu streben. Sie beobachtet die Natur um sich herum, von der sie so sehr abhängig ist und versucht all ihr bisher Gelerntes zu nutzen, um wieder nach Hause zu kommen.
Blutiger Kampf um Überleben
Lost ist ein packender Jugendroman, der von der Unbarmherzigkeit des Lebens und der Natur erzählt. Die Schilderungen von Ashleys Aufwachsen als armes Kind in den USA machen beklommen und geben einen guten Einblick in die harschen Lebensbedingungen so vieler Menschen dort.
Das gemeinsame Wandern in den Bergen mit ihrem Vater trainiert Ashleys Blick für die Natur und ihre Schönheit und bildet letztendlich auch die Voraussetzung für ihr Überleben. Ashleys anfängliche Hitzköpfigkeit wird sofort bestraft und ergibt einen zeitlichen Rahmen für diese sehr einfühlsame und teils sehr blutige Überlebensgeschichte. Ihre Rückblicke, ihre Hoffnungen und ihr täglicher Kampf werden eindrücklich geschildert und machen die Handlungen dieses doch sehr störrischen Mädchens überaus nachvollziehbar.
Fazit
Fieberhaft leidet der Leser mit dieser hartnäckigen Protagonistin bis zum Schluss mit. Ihr Kampf mit sich selbst und der Natur ist eindringlich geschildert und bietet ein abenteuerliches Lesevergnügen.
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