Ein Gott wird befreit
Das, wovor sich alle gefürchtet haben, tritt ein: Der rachsüchtige Gott, der die Menschheit vom Antlitz der Erde tilgen möchte, ist befreit. Nur ein schwaches Siegel und das Waisenmädchen Beru, das als Gefäß für den Gott dient, stehen noch zwischen ihm und der Freiheit. Nun ist es an den Heldinnen und Helden einer uralten Prophezeiung, den Gott ein für alle Mal zu zerstören.
„Diese Menschen wollten in ihm den Retter sehen, der ganz allein das Zeitalter der Dunkelheit aufhielt und den Frieden auf der Welt wiederherstellte. Anton wusste, dass er keins von beidem schaffen würde, aber er konnte tun, was er schon immer getan hatte – mitspielen.“
Die Helden der ersten zwei Bände haben versagt: Der Gott wurde befreit, die Zeugen sowie Pallas, einer der Propheten, nutzen ihn, um Begabten ihre Kraft zu entnehmen – ein schmerzhafter und traumatischer Prozess. Rücksichtslos breiten sich die fanatischen Prediger aus, schrecken auch vor Gewalt nicht zurück und nutzen die Macht des Gottes. Auch Ephyra wird von ihnen gefangen gehalten, um ihre Schwester Beru an der kurzen Leine zu halten. Die einzige Hoffnung, Beru zu befreien, liegt ausgerechnet beim Verräter Illya, der in Ephyra trotz allem Gefühle hervorlockt.
Währenddessen ist Anton auf einer eigenen Mission, während Jude verzweifelt nach ihm sucht, obwohl alles dafür spricht, dass er tot ist. Doch warum erscheint ihm Anton immer wieder im Traum? Prinz Hassan und Hector sind an Judes Seite und überreden ihn, Beru von den Zeugen zu befreien. Denn nur gemeinsam können sie den Gott noch zerstören, eher er aus seinem körperlichen Gefängnis hervorbricht und die Welt in Schutt und Asche legt …
Nicht das Niveau der anderen Bände erreichend
Während die ersten beiden Bücher trotz der Seitendicke wahre Pageturner waren, wollte hier der Funke einfach nicht überspringen. Die Heldinnen und Helden suchen verzweifelt nach einem Ausweg, um die Welt zu retten. Allerdings wirkt das ziemlich planlos, während die letztliche „Lösung“ einfach ist. Auch konnten sich die Protagonisten nicht wirklich weiterentwickeln: Insbesondere Antons und Judes Beziehung ist ein ständiges Hin und Her aus Vorwürfen und Vertrauensbrüchen.
Demgegenüber stehen jedoch ein spannender Schreibstil und ein erneuter Sog in die Welt, in der man sich schnell heimisch fühlt. Auch das Ende ist der Reihe sehr angemessen; insbesondere das Schicksal des Gottes ist keine 08/15-Nummer, sondern ein bittersüßer Abschluss, der zeigt, dass Katy Rose Pool sich viele Gedanken um ihre Protagonisten und ihre Schicksale gemacht hat.
Fazit
Es ist nicht das erwartete perfekte Ende einer fantastischen Trilogie. Man vermisst die Raffinesse und Ausgefeiltheit. Dennoch ist man sehr schnell zurück im Geschehen und beendet die Reihe mit einem befriedigenden Gefühl.
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