Spannende Einblicke in fremde Kulturen
Als die fünfzehnjährige Emmylou mit ihrer Mutter Kitty von Calgary nach Churchill zieht, ist sie alles andere begeistert. Wieder einmal lässt ihre Mutter auf der Suche nach einem Neuanfang alles hinter sich und sie muss ihre Freundin Maya und die Schule zurücklassen und mit ihr gehen. Noch dazu ist Churchill am Ende der Welt; an der Hudson Bay gelegen, gilt es als die Eisbärenhauptstadt Kanadas.
Zu allem Überfluss stellt Emmylou fest, dass sie sich nicht nur ein Zimmer in dem Hotel, in dem Kitty arbeitet, mit ihrer Mutter teilen muss, sondern dass sie selbst auch für Kost und Logis arbeiten muss. Emmylou will nur weg. Der ewige Streit mit ihrer Mutter, das ständige Weiterziehen von Ort zu Ort und Kittys Schweigen zu Emmylous Vater, das alles hat sie total satt.
Sie beschließt abzuhauen, aber gerade als sie sich auf den Weg macht, um den nächsten Zug zu nehmen, lernt sie Barnabas und seinen Großvater mit den Hunden kennen. Die beiden sind Inuit und Barnabas Großvater lehrt ihn all die alten Traditionen und das Wissen rund um die Schlittenhunde. Emmylou ist fasziniert und verliert ihr Herz an Qaqavii, den Junghund in ihrem Rudel. Sie entschließt sich zu bleiben und verbringt ihre freie Zeit auf dem Schlitten, mit den Hunden und Barnabas, der für das Arctic Quest Rennen trainiert – sehr zum Missfallen ihrer Mutter.
„Es gibt kein besseres Geräusch als Hunde, die glückselig mit ihren scharfen Zähnen gefrorenes Fleisch reißen.“
Dieser Roman lädt einen in eine fremde und spannende Welt ein. Eisbären, Schlittenhunde, alte Inuit-Traditionen und Temperaturen bis zu minus 37 Grad schaffen eine tolle Atmosphäre, in der die Story spielt. Emmylou ist eine starke junge Frau, die ihren Weg geht und doch gefangen ist vom ewigen Streit mit Kitty und den unausgesprochenen Dingen, die ihre Mutter vor ihr verbirgt.
Barnabas ist ein selbstbewusster junger Mann, der weiß wer er ist, obwohl in seiner Familiengeschichte viele tragische Dinge passiert sind; vor allem die Vertreibung der Inuit aus ihren Dörfern. Die Begegnung der beiden und die Begegnung mit den Hunden und der archaischen Natur lässt Emmylou stärker werden und ihren Weg zu sich selbst finden. Gut geschrieben und mit interessanten Einblicken in die fremde Kultur hat mich die Geschichten allerdings trotz der spannenden Story nicht immer vollgepackt.
Fazit
Gut erzählt und mit vielen interessanten Details zum Leben im Eis und zur Tradition der Hundeschlittenrennen, bietet die Story einen tollen Einblick in die alte Inuit-Kultur. Für Fans vom ewigen Eis genau das Richtige.
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