Wem ist zu trauen?
Ivy, Cal und Mateo haben aus unterschiedlichen Gründen keine Lust auf die Schule. Daher beschließen sie gemeinsam zu schwänzen. Doch dann sehen sie, wie auch Boney, ein Mitschüler, abhaut. Ivy, die noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat, will ihm folgen. Doch dann findet sie ihn tot in einem heruntergekommenen Gebäude vor. Und auf einmal sind die Drei mittendrin in einem gefährlichen Abenteuer, das sie auch einander misstrauen lässt.
„Er ist nicht einfach gestorben. Er wurde umgebracht. Und zwar von einer Perle mit blonden Haaren.“
Eigentlich sind die drei schon einige Jahre keine Freunde mehr. Sie haben sich einfach auseinandergelebt, und auch sonst stehen unausgesprochene Dinge zwischen ihnen. Während Ivy versucht, ihrem hochbegabten Bruder nachzueifern, macht sich Mateo zunehmend Sorgen um seine kranke Mutter, die kaum ihre Medikamente bezahlen kann. Cal dagegen hütet ein ganz anderes Geheimnis, das ihn einiges kosten könnte, würde es herauskommen.
Dann jedoch treffen sie zufällig vor der Schule aufeinander und beschließen, die alten Zeiten nochmal aufleben zu lassen und zu schwänzen. Sie fahren einen Ort weiter. Dort sehen sie den Mitschüler Boney, der eigentlich in der Schule sein sollte, um seine Rede zum Jahrgangssprecher zu halten. Ivy, die gegen ihn verloren hat, ist stinksauer und möchte ihn zur Rede stellen. Als er in einem Gebäude verschwindet, stürmt sie ihm hinterher. Doch als sie ihn findet, ist er tot, und Mateo und Cal beschließen panisch, mit ihr abzuhauen.
Ivys Fehlen in der Schule wird aber bemerkt und auch ein Augenzeugenbericht nennt eine verdächtige Person in der Nähe des Tatorts – die Beschreibung passt auf Ivy. Wie soll sie ihre Unschuld beweisen, wenn alles gegen sie spricht?
Plausibles Setting
Oft haben Jugendthriller mit der Glaubwürdigkeit zu kämpfen, und auch Karen M. McManus muss das ein oder andere Mal ein bisschen mit der Wahrscheinlichkeit spielen. Dennoch schafft sie es immer, den Leser mitzureißen und von ihrer Plausibilität zu überzeugen. You will be the death of me muss sich nicht dahinter verstecken. Das Prinzip ist auch in diesem Buch bekannt: Ein paar Jugendliche stolpern über ein Verbrechen, haben aber auch das ein oder andere Geheimnis zu hüten. Dabei sind es die typischen Teenager-Probleme, die eigentlich schnell aus der Welt zu schaffen wären, aber in dem Alter wie unüberwindbare Hindernisse wirken.
Daneben sind die Verbrechen aber real und eine potentielle Gefahr. Dass Ivy, Mateo und Cal nicht gleich der Polizei Rede und Antwort stehen, stößt etwas sauer auf, muss aber natürlich zwecks des Plots hinten anstehen. Wie sich schließlich alles entwickelt und sich auflöst, ist die große Stärke der Autorin. Es ist noch nicht einmal sonderlich spektakulär, aber man fiebert so im Geschehen mit, dass das Ende eine willkommene Erleichterung liefert.
Fazit
Nach wie vor ist One Of Us Is Lying Karen M. McManus‘ größter Coup. Dennoch ist und bleibt sie die Königin der Jugendthriller, die mit jedem neuen Buch begeistern kann.
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