Hinein ins goldene Venedig
Séverin ist zu allem bereit, um den geheimen Tempel zu finden, wo er göttliche Unsterblichkeit erlangen will – selbst, wenn es bedeutet, seine Freunde im Stich zu lassen. Doch diesmal scheint sich Séverin verschätzt zu haben, denn Ruslan vom Gefallenen Haus ist ebenfalls hinter der Göttlichen Macht her – und der geht sogar über Leichen …
„Manchmal glauben Menschen mit zu viel Macht, sie wüssten es besser. Sie vergessen zuzuhören. Aber du wirst nicht wie sie, nicht wahr, Habibi?“
Séverin blieb nichts anderes übrig: Er musste seine Freunde Laila, Enrique, Zofia und Hypnos verraten, um das Vertrauen von Ruslan zu gewinnen. Zudem hätte Ruslan sie kaltblütig ermorden lassen, da ist sich Séverin sicher. Nun ist er mittendrin zwischen den Anhängern des Gefallenen Hauses und versucht, mit Ruslan mitzuhalten. Doch dieser ist immer einen Schritt voraus und in seiner Kaltblütigkeit schreckt er vor nichts zurück. Séverin ist nun darauf angewiesen, dass seine Freunde ihm nochmal eine Chance geben, bevor die Zeit um ist.
Zeit ist etwas, das vor allem Laila nicht hat: Ihr geschmiedetes Herz schlägt nur noch für 11 Tage, und nur die Göttliche Macht ist stark genug, sie zu retten. Doch wie soll sie ihr Leben in die Hände eines Mannes legen, der sie öfter verletzt hat, als sie zählen kann? Zumindest ihre Freunde Zofia, Enrique und Hypnos sind noch auf ihrer Seite, auch wenn sie in ihrer Dreierbeziehung wahrlich genug um die Ohren haben. Als sie jedoch den Hinweis erhalten, dass sich der Tempel auf der Pestinsel bei Venedig befindet, machen sie sich auf den Weg, um Ruslan und Séverin zuvorzukommen.
Das Steampunk-Abenteuer geht dem Ende entgegen
Mit einer wahrlichen Farbexplosion geht das Abenteuer um Séverin und seine Freunde zu Ende. Nach Paris und dem eisigen Russland geht es nun nach Venedig. Und wenn man sich das leuchtende Cover anschaut, dann kann man es kaum erwarten, sich in die Stadt auf dem Wasser zu träumen. Roshani Chokshi schmückt diese auch sehr prunkvoll aus und nutzt die Kanäle und Gassen, um die Geschichte wirken zu lassen.
Daneben ist vor allem das angekratzte Vertrauen zwischen Séverin und den anderen zentral. Man versteht seine Beweggründe, dennoch ist seine Herangehensweise sehr drastisch und man fragt sich unweigerlich, wie er nochmal die Kurve kriegen kann. Es steht außer Frage, dass er nicht ganz ohne Blessuren daraus hervorgeht, und tatsächlich hat die Autorin ein sehr zufriedenstellendes Ende gefunden.
Schön war auch, dass Laila, Zofia, Enrique und der amüsante Hypnos sich weiterentwickeln durften und ihren eigenen Teil zur Geschichte beigetragen haben. Natürlich gibt es auch wieder einige Steampunk-Elemente, die die Trilogie sehr eigen machen und schmerzlich vermissen lassen.
Fazit
Die Geschichte hätte nicht über eine Trilogie hinausgehen dürfen. So hat Roshani Chokshi mit Die bronzenen Bestien einen würdigen, spannenden Abschluss gefunden und nochmal ein Setting genutzt, das hervorragend zur Story passt.
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