Leidenschaft in jeder Hinsicht
Für Laura ist es der größte Wunsch, als Ärztin im renommierten Whitestone Hospital zu arbeiten. Und tatsächlich bekommt sie einen der begehrten Plätze als Assistenzärztin! Schnell holt sie die Realität ein, denn man muss hart im Nehmen sein, um sich an der Schnittstelle zwischen Leben und Tod zu behaupten. Ein attraktiver Stationsarzt kommt ihr da gar nicht recht …
„Das, was man liebt, kann einen zerbrechen. Leichter, schneller und schmerzhafter als alles andere.“
Eigentlich sollte Laura todtraurig sein – ihre Beziehung ist im Eimer, nachdem sie ihren Freund mit einer anderen Frau erwischt hat. Doch sie spürt vor allem Erleichterung, denn nun kann sie sich voll auf sich und ihre Ausbildung konzentrieren. Und die findet im Whitestone Hospital statt! Der erste Tag beginnt zwar nicht ideal, da sie auf dem Hinweg im Bus einen Mann wiederbeleben muss und ausgerechnet ein Arzt aus dem Krankenhaus, der sehr von sich überzeugt ist, ihr helfen muss, aber zumindest hat sie eine erste Bekanntschaft gemacht.
Und auch vor Ort ist sie direkt in ihrem Element: Sie stürzt sich voll in die Arbeit und kommt mit ihrer offenen und unkomplizierten Art bei ihren Patienten und Kollegen gleichermaßen gut an. Doch ausgerechnet ihr betreuender Stationsarzt Nash bringt ihr Herz ordentlich zum Klopfen. Dieser verhält sich aber verstockt und legt sich strenge Regeln auf, was private Beziehungen am Arbeitsplatz angeht. Also heißt es für Laura, sich nicht von ihm ablenken zu lassen. Als sie jedoch den ersten herben Rückschlag erlebt, an dem sie fast zerbricht, braucht sie jemanden, der sie auffangen kann …
Einblick in die Abläufe eines Krankenhauses
Gleich vier Teile soll es von dieser neuen Reihe von Ava Reed geben. Verortet im New-Adult-Bereich erwartet junge Leserinnen und Leser ab 16 eine prickelnde Story, die aber auch sehr gut den Krankenhausalltag einfängt. Zwar kann ich als Laie nicht sagen, wie es um den Realitätsgehalt bestellt ist, aber es wirkt, als hätte die Autorin viel recherchiert. Ein Glossar am Ende zählt beispielsweise einige Fachbegriffe auf, die im Laufe der Geschichte fallen. Vor allem hat Reed nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Vordergrund gestellt, sondern dürfen die interessierten Leser eine OP begleiten, einen Notfalleinsatz erleben und einiges mehr. Das treibt zum einen den Puls in die Höhe, zum anderen sorgt es für Abwechslung.
Es wird abwechselnd aus der Sicht von Laura und Nash erzählt. Dadurch lernt man beide sehr persönlich kennen, ihre Stärken und Schwächen, und blickt auch hinter ihre Fassaden, die sie vor anderen mühsam aufrechterhalten wollen. Was ein wenig gestört hat, ist, wie flott sich Laura und Nash sehr nahe waren. Klar, dass einige Probleme auf die beiden zukommen, aber der Funke ist mir zu schnell übergesprungen. Vermutlich musste das zugunsten einer rasanten Geschichte passieren.
Denn Ava Reed versteht es, den Leser und die Leserin bei Laune zu halten. Man lernt viele unterschiedliche Charaktere kennen, mit denen man lacht und leidet, die einen überraschen und in ihr Privatleben lassen. Das ist auch wichtig, weil mit jedem Buch eine andere Figur aus dem Krankenhaus im Mittelpunkt stehen wird. So gewinnt man schon früh einen Bezug und kann sich auf die Perspektivwechsel freuen, ohne altbekannte Gesichter vermissen zu müssen.
Fazit
Ein schöner, prickelnder Start mit vielen unterschiedlichen Gefühlen, Dramen und Krankenhauseindrücken.
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