Wie weit gehst du, um die Wahrheit zu erfahren?
Diese Frage muss sich Juul stellen, als sie nach dem Tod ihres Bruders anonyme Nachrichten erhält. Wenn sie wissen möchte, wie ihr Bruder Milan wirklich gestorben ist, muss sie das Spiel des Nachrichten-Verfassers mitspielen. Er stellt Juul Pflicht-Aufgaben, die sie erfüllen soll, um im Gegenzug Informationen zum Tod ihres Bruders zu bekommen. Ein grausames Spiel, auf das sich Juul nur zögernd einlässt. Doch wenn sie die Polizei einschaltet, wird sie nie erfahren, was mit ihrem Bruder passiert ist, damit droht zumindest der Verfasser der Nachrichten. Und er hört, sieht und weiß alles, was Juul tut…
„Mit mir spielt man keine Spielchen. Ich bin das Spiel.“
Juuls Bruder hatte einen beliebten YouTube Kanal, auf dem er selbst Wahrheit- oder Pflicht-Challenges hochlud. Ist er dabei zu weit gegangen? Um das herauszufinden, spielt Juul ironischerweise ebenfalls das Spiel der anonymen Person mit, die sie mit immer makabrer werdenden Pflicht-Aufgaben konfrontiert. Wie viel ist sie selbst bereit, zu riskieren?
Die Challenges und eine unangenehme Wahrheit, der Juul dadurch immer näherkommt, stehen im Vordergrund der Geschichte. Die kurzen Kapitel über Juul wechseln sich ab mit noch kürzeren Einschüben, die Einblick in die Gedanken des anonymen Nachrichten-Verfassers geben, der sie zu diesem düsteren Spiel zwingt. Das sorgt für Spannung und einen schnellen Lesefluss.
Es kommt keine Langeweile auf
Der Schreibstil ist schlicht und dank des von Anfang an hohen Erzähltempos, möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere bleiben dabei jedoch auf der Strecke. Juul und ihre beste Freundin, die ihr bei den Pflicht-Aufgaben mehr oder weniger hilfreich zur Seite steht, wirken austauschbar und nicht gerade dreidimensional. Dafür macht es Spaß, mitzuraten, was nun hinter dem vermeintlichen Unfalltod ihres Bruders steckt und wer Juul diese mysteriösen Nachrichten schickt. Die Stimmung erinnert an Pretty Little Liars, genauso wie die Tatsache, dass vieles konstruiert wirkt, jedoch nicht auf eine störende Art. Obwohl die Geschichte aufgrund der wenigen Seiten an der ein oder anderen Stelle mit Details spart, ist die Auflösung plausibel und zufriedenstellend.
Fazit
Ein rasant erzählter Jugendthriller, der zwar nicht herausragend oder einzigartig ist, aber dennoch für spannende Lesestunden sorgt.
Deine Meinung zu »Truth«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!